Gibt es ein Rezept gegen den Kummer dieser Welt?

Wie einfache Zutaten helfen können

„Innere Ruhe“, „Speck-weg-Tee“, „Anti-Stress Tee“, „Glückstee“ – so kann man es in manchen Regalen des käuflichen Glücks lesen. Und das mag ich doch am liebsten tonnenweise haben – weniger den Tee, als vielmehr das andere: die innere Ruhe, ein bisschen weniger Speck um den Bauch herum, weniger Stress und viel mehr Glücksgefühle.

Was da wohl für tolle Sachen drin sind, die so etwas bewirken? Ich drehe neugierig die Packung um, bis ich auf das Kleingedruckte stoße: Brennnessel, Fenchel, Anis, Schafgarbe, Lavendel, Bockshornklee – wächst das nicht irgendwie überall, zum Teil wenigstens? Das ist doch nichts Besonderes! – Hopfen – das kenn ich, das gibt’s flüssig auch als Bier mit angeblicher Glücksgarantie für manchen – Zimt, schwarzer Pfeffer, Nelken, Orangenschalen, Süßholzwurzel – das kenne ich auch, zumindest vom Hörensagen, aus dem Gewürzregal einer gutsortierten Küche.

Gegen die kleinen und großen Übel unserer Zeit

Und das soll also mein Rezept gegen das Unrecht und den Kummer der Welt werden? Nun ja, hören sich da die Zutaten nicht gar zu gewöhnlich an? Wo ist nur das Wunderkraut, die eine geheime Zutat, die alles wirklich gut macht? Oder liegt das Geheimnis in der Zubereitung? Heimkommen, Wasser aufsetzen, die heiße Tasse neben sich am Sofa und das Kuscheln in die warme Decke. Oder wer das lieber mit dem Hopfen mag: die Füße hoch gelegt, eine passende Zeitschrift oder Fernsehsendung geschaut und das Bier-Glas mit „Gipfel-Glück“ in Griffweite. Das ist zumindest ein Rezept für die kleineren Übel dieser Welt, das ganz passabel funktioniert.

Wenn gegen die kleinen Übel dieser Welt schon so normale Sachen wie Wasser und Brennnessel helfen – fällt uns da nicht auch was Gutes für die großen Dinge dieser Welt ein? Ein Rezept gegen das Unheil und die Hoffnungslosigkeit der Welt?

Ich schlage dazu folgendes Heilskonzept vor: ein paar Minuten Ruhe, verbunden mit dem Lesen von Bibeltexten, sich zu Gott wenden und beten, ein Kerze anzünden und im Lichte Jesu, des Heils der Welt, mich selbst und diese Welt ins Auge fassen. Vielleicht auch mit einer Tasse Tee.
Einfache Zutaten mit einer wundersamen Wirkung, wenn der Heilige Geist seinen Hauch dazu schenke!

Pfarrerin Sonja von Aschen
Quelle: Gemeindebrief 3-4/2018 der evang.-luth. Pfarrei Untermerzbach/Memmelsdorf, In: Pfarrbriefservice.de

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Text: Pfarrerin Sonja von Aschen
In: Pfarrbriefservice.de