Fürchtet nicht die Zukunft!

Mutmachende Gedanken für den Advent

Mit Riesenschritten naht der Advent, eine besondere Zeit voller Erwartungen. Doch jede Erwartung trägt auch den Keim der Enttäuschung in sich. Wir erfahren immer wieder, dass unsere Erwartungen nicht so erfüllt werden, wie wir es gerne hätten. Erwartungen an die Zukunft sind heute oft von vornherein nicht positiv besetzt. Kein Wunder – angesichts von Terror, Krieg und vielfältiger Bedrohung. „Fürchtet nicht die Zukunft, sondern vielmehr die Versäumnisse des Augenblicks“, war Viktor Frankls persönliches Credo.

Wenn ich nicht frei bin, unmenschliche Strukturen zu ändern, kann ich immer noch aus meinen Bedingungen das Beste machen. Das Leben auf dieser Welt ist unergründlich, schmerzlich und nicht gerecht. Was andere getan, verbrochen und entschieden haben, liegt nicht in meiner Hand. Doch jedem Menschen steht eine Spanne Freiraum zu Verfügung, die genützt werden will.

Unsere Erwartungen münden nicht selten in einer Enttäuschung. Hoffnung hingegen strahlt über das Erwartete hinaus. Hoffnung richtet sich nicht nur auf ein enges irdisches Ereignis. Hoffnung weitet unseren Blick und ist ein geist-voller, menschenwürdiger Auftrag, mit den eigenen Talenten und Möglichkeiten die Gegenwart und somit auch die Zukunft zu gestalten. Meine liebevolle Geste, mein gutes Wort, meine Achtsamkeit gegenüber Mitmensch und Natur werden ein kleines Stück dieser Welt erhellen – über alle Krisen hinweg. Das erwarte ich von mir. Ohne zu enttäuschen, hoffe ich.

Christa Carina Kokol
Quelle: Mutworte, Sonntagsblatt für die Steiermark, www.sonntagsblatt.at, In: Pfarrbriefservice.de

Christa Carina Kokol ist dipl. psychotherapeutische Beraterin in Logotherapie und Existenzanalyse nach Viktor E. Frankl.

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Text: Christa Carina Kokol, Quelle: Mutworte, Sonntagsblatt für die Steiermark, www.sonntagsblatt.at
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