Fragen und Antworten rund ums Streiten

Kann eine Beziehung durch Streit kaputt gehen?

Ja, eine Beziehung kann durch destruktives Streiten kaputt gehen. Das passiert, wenn bei einem Streit beide Partner nur ihre Wut loswerden wollen und den anderen von ihrem Standpunkt überzeugen wollen, ohne zu versuchen, dem anderen zuzuhören und ihn zu verstehen. So ein Streitstil macht unzufrieden und zerstört eine Beziehung.

Ist denn ein Streit grundsätzlich etwas Schlechtes?

Nein, ganz im Gegenteil. Streit in einer Beziehung ist sogar unheimlich wichtig. Streit ist immer ein Zeichen, dass sich etwas ändern muss in der Beziehung. Durch konstruktives Streiten verändert und entwickelt sich die Partnerschaft weiter. Sie bleibt lebendig. Und im Streit lernen wir unseren Partner und uns besser kennen.

Wie wichtig ist regelmäßiges, richtiges Streiten für eine Beziehung?

Es ist sehr wichtig, sofort das anzusprechen, was mich stört. Verdränge und unterdrücke ich meine Gefühle und Bedürfnisse und vermeide ich ein Streitgespräch, nehme ich der Beziehung die Möglichkeit zu wachsen. Außerdem brechen unterdrückte Gefühle irgendwann aus und dann kommt es meist zu einer "Gesamtabrechnung", was mit konstruktivem Streiten nicht mehr viel zu tun hat.

Wie sieht "richtiges" und "falsches" Streiten aus?

Falsches destruktives Streiten ist, wenn ich gar nicht auf den anderen eingehe, nicht versuche ihn zu verstehen, sondern nur meine Bedürfnisse durchsetzen will. Beim konstruktiven, richtigen Streiten hören beide Partner dem anderen auch zu, versuchen sich in ihn hineinzuversetzen und gemeinsam einen Konsens zu finden.

Was sind die häufigsten Streitthemen?

Häufig geht es bei Streitigkeiten mit dem Partner ums Geld, um die Kindererziehung oder um Haushaltspflichten.

Wichtig ist auch hier herauszufinden, welches Bedürfnis hinter einem Streitpunkt steht. Die Ehefrau, die ihren Mann ständig kritisiert, weil er mit dreckigen Schuhen durchs Haus läuft, möchte vielleicht nicht nur ein sauberes Haus, sondern verspürt auch den Wunsch nach Anerkennung. Anerkennung für ihre Hausarbeit.

Kann eine Beziehung mit wenig oder kaum Streitmomenten überhaupt bestehen?

Grundsätzlich ja, wenn auch sicher sehr selten. Diese Paare erleben Kontroversen nicht als Streit, weil sie einfühlsam und mit Respekt aufeinander eingehen - also letztendlich das ideale Streiten praktizieren.

Häufiger ist es bei Paaren, die fast nie streiten, der Fall, dass sie Angst haben, der Beziehung zu schaden. Dann werden Enttäuschungen, Ärger und Wünsche unterdrückt. Damit ist dann leider die Chance für eine Beziehung genommen, wachsen zu können.

Wie sollte sich ein Paar verhalten, das Streit bisher gemieden hat?

Man vermeidet Streit aus Angst, dass die Beziehung darunter leiden könnte. Um die Angst vor einem Streit abzubauen, ist es hilfreich, erstmal mit kleinen Streitigkeiten anzufangen. Die Sachen ansprechen, die nicht gerade die größten Emotionen bei mir auslösen (z.B. die Socken, die im Bad liegen bleiben). Daran kann man üben, sicher werden im Streitverhalten und dann irgendwann auch größere Probleme mühelos ansprechen und bewältigen.

Quelle: www.streitseminar.de, In: Pfarrbriefservice.de

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Das Schwerpunktthema für Mai 2014

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