„Es ist gut, so wie es ist“

Eine Zauberformel für mehr Gelassenheit

Die Gewissheit, dass es letztendlich gut ist, so wie es ist, entlastet dort, wo es nicht in unserer Macht steht, etwas zu verändern. Eine heitere Sinngeschichte, in Form eines orientalischen Märchens, soll dies verdeutlichen. Wetten, dass Sie einen wesentlichen Satz daraus nie vergessen werden!

Ein Kalif wollte alle Weisheiten der Welt erfahren und sandte seinen Großwesir zu berühmten Weisheitslehrern. Als der Gesandte wieder zurück an den Hof kam, eilte ihm der Kalif neugierig entgegen: „Was hast du mir heute mitgebracht?“ „Es ist gut, so wie es ist“, sprach der Großwesir. „Schon recht“, meinte der Kalif, aber welche Weisheit hast du mit im Gepäck?“ Wieder antwortete der Großwesir: „Es ist gut, so wie es ist.“

Nun wurde der Kalif ungeduldig und ließ seinen Barbier rufen, um sich den Bart schneiden zu lassen. Da der Kalif derart unruhig war, schnitt ihm der Barbier in die Wange. „Und was soll nun gut daran sein, dass der Barbier mich blutig geschnitten hat?“, rief der Kalif aufgebracht. „Es ist gut, so wie es ist“, lautete die neuerliche Antwort.

Das war dem Kalifen zu viel. Er ließ Barbier und Großwesir einkerkern und bestieg eilends ein Pferd, um wütend ganz alleine davonzureiten. Er ritt weiter und weiter – bis er in das Land der Menschenfresser kam. Diese richteten schon ein Feuerchen und setzten einen großen Kessel für das Abendessen auf. Als sie den Reiter von weitem kommen sahen, liefen sie ihm in Scharen entgegen. Doch als sie ihn vom Pferd zerren wollten, entdeckten sie, dass der Reiter einen Schnitt in der Wange trug. Da sie aber nur makellose Menschen fraßen, ließen sie ihn angeekelt los. Der Kalif ritt so schnell er konnte auf und davon. Er war sehr beschämt, die Weisheit, die ihm sein Großwesir hatte nahe bringen wollen, erst jetzt verstanden zu haben.

Zurück am Hof ließ er sofort das Kerkertor öffnen und entschuldigte sich demütig bei Barbier und Großwesir. Doch dieser sprach ruhig und gelassen: „Es ist gut, so wie es ist.“ Der Kalif wurde erneut aufgebracht: „Wenn ich mich nicht so schuldig fühlte, wäre ich schon wieder zornig, denn was soll denn gut daran sein, dass ich dich habe einkerkern lassen?“ „Es ist gut, so wie es ist“, antwortete der Angesprochene: „Wäre ich nicht eingekerkert worden, hätte ich dich, wie bei jedem Ritt, begleitet. Ich habe aber keinen Schnitt in der Wange. Es ist gut, so wie es ist.“

Es ist gut, so wie es ist – auch mitten im Alltag.

Wieder einmal stehe ich im Supermarkt genau an jener Kasse, wo einfach nichts weitergeht.

Ich kann mich ärgern oder mich freuen, dass mir endlich eine Pause geschenkt ist. Eine Pause, um mit jemandem nett zu plaudern, um gedanklich ruhig zu werden, um das Treiben zu beobachten … und siehe da: eine Idee – in meinem Fall für neue Mutworte – ist geboren.

Es ist gut, so wie es ist.

Christa Carina Kokol
aus: Christa Carina Kokol: Zauberformeln der Gelassenheit. Bestellungen: bausteinaktion@hausderfrauen.at. In: Pfarrbriefservice.de

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Text: Christa Carina Kokol
In: Pfarrbriefservice.de