Erstkommunion mit der Familie feiern

Anregungen für die Festgestaltung

Viele Gedanken gehen einem für eine gute Fest- und Feiergestaltung durch den Kopf. Doch so manches Kopfzerbrechen braucht ein paar Grundfragen, die beantwortet werden sollten, und ein Stück Vertrauen, dass nicht alles mach- und planbar ist.

Die Gäste

- Welche Menschen sind meinem Kind nahe?

- Welche Menschen gehören zu unserer Familie?

- Halten wir es miteinander aus an einem Tisch (oder braucht es im Vorfeld noch ein Gespräch?)

- Hat mein Kind Freunde, die selbst keine Erstkommunion feiern und die es gerne um sich hätte?

- Würden die sich auf der Feier wohl fühlen? Kann ich mir vorstellen, sie einzuladen?

Es passt gut zum Anlass des Festes, mit allen Familienmitgliedern Gemeinschaft feiern zu können, trotz unterschiedlicher Ansichten, Lebensgestaltung und Wertvorstellungen. So kann deutlich werden, wir sind miteinander verbunden, feiern Gemeinschaft mit Gott und untereinander und in unserer Verschiedenheit die Sehnsucht nach gelingendem Miteinander.

Der Rahmen

- Möchte ich zuhause oder in einer Gastwirtschaft feiern?

- Wie viel Energie möchte ich an diesem Tag in Frisur und Aussehen stecken, um mich wohl zu fühlen (nicht um eine perfekte Rolle zu spielen!)

- Ist auf dem Tisch sichtbar, dass es sich um das Fest meines Kindes handelt?

- Wie kann ich den Tag als Familie genießen? Brauchen kleinere Geschwister evtl. eine eigene Ansprechperson (Pate, Tante ...)

Sie können einen besonderen Tagesanfang gestalten, indem Sie bereits beim Frühstück eine Kerze anzünden. Schicken Sie dabei ein Dank- (oder Stoß-) gebet zum Himmel und machen Sie auch äußerlich deutlich, dass an diesem Tag Gott unser Begleiter ist.

Der Gottesdienst

- Bleibe ich Zuschauer/Zuschauerin oder singe und bete ich mit?

- Schaffe ich es, die Gedanken um die Festgestaltung abzuschalten, um bei Gott anzukommen?

- Zeige ich etwas von der Freude über mein Kind, seine bisherige Entwicklung und seinen Schritt an den Altar?

Sie haben Ihr Kind zur Taufe geführt, damit gehört es zur Glaubensgemeinschaft und Sie haben ja gesagt, Ihr Kind im Glauben zu erziehen. Heute geht es selbständig zum Tisch des Herrn. So können sich alle beschenkt von Gott und untereinander fühlen.

Das Essen

- Welches Essen ist Genuss für mein Kind?

- Wie wird der Gaumen von uns Erwachsenen verwöhnt?

- Gibt es neben Torte für Oma auch Kuchen/Hörnchen ... für Kinder?

Beim Essen selbst kann die Kommunionkerze einen Platz bei dem Kind bekommen. Vor Beginn des Essens wird durch ein Gebet die Verbindung zwischen Altar und Festtisch deutlich.

Die Festgestaltung

- Wodurch wird die Gemeinschaft vertieft und deutlich spürbar?

- Soll das Fest nur aus Essen und Trinken bestehen oder gibt es ein Highlight für das Kind?

- Hat Ihr Kind Hobbies oder Interessen, die an diesem Tag alle teilen können? z.B. durch einen Fragebogen rund um das Kind - somit unterstreichen Sie, dass es sein Fest ist.

- Bei dem Wunsch nach einem Fussballturnier sollten Sie die anderen Gäste im Vorfeld informieren, damit entsprechende Schuhe und Kleidung mitgebracht werden können.

- Mag Ihr Kind Rätsel? Machen Sie ein Quiz. Bei jeder richtigen Antwort gibt es einen Griff in eine Überraschungskiste (mit Gummibärchen, einer weiteren Aufgabe ...)

- Stellen Sie Bauklötze zur Verfügung und lassen Sie den höchsten Turm bauen. Gleichzeitig haben Sie damit eine Kinderspielecke.

- Legen Sie die Fotoalben Ihres Kindes hin, das bietet Gesprächsstoff, oder zeigen Sie eine DVD mit Kinderbildern (oh, du warst so süüüüüß!). Auch verstorbene Angehörige haben hier einen Platz und sind symbolisch dabei.

- Lassen Sie alle Angehörige ein Bild von ihrer Erstkommunion mitbringen und das Kind (oder andere Angehörige) dürfen die Bilder zuordnen. Vielleicht gibt es interessante Kurzgeschichten rund um die Kommunion von früher? (damals wurde noch Kuchen ausgetragen, bei unserer Vorbereitung mussten wir ....)

Die Geschenke

- Wie viel Raum und Gesprächsstoff geben wir den Geschenken?

- Soll mein Kind alle Geldgeschenke und Gesamtbeträge wissen?

- Richten wir ein Sparbuch für später ein oder erfüllen wir davon einen besonderen Wunsch?

- Geben wir bereits im Vorfeld Geschenkideen und Wünsche an die Familie weiter?

- Welcher Zeitpunkt ist für uns der Richtige, um die Geschenke auszupacken?

Machen Sie Ihrem Kind gegenüber deutlich, dass die Geschenke eine schöne Anteilnahme sind, aber nicht die Hauptsache. Wenn Sie möchten, benennen Sie, dass Ihr Geschenk bereits mit dem Einbringen in die Vorbereitung auf die Erstkommunion begann. Heute schenken Sie ein Festessen und einen schön gestalteten Rahmen.

Der Tagesabschluss

- Nehmen wir uns Zeit für einen gemeinsamen, ruhigen Tagesausklang?

- Gibt es noch einen kindgerechten Abschluss: ein Lagerfeuer, ein gemütliches Zusammensitzen, einen Spaziergang ....

In einem Gespräch können die Eindrücke des Kindes, alles, worüber es sich gefreut hat, Platz bekommen. Auch, was nicht zur Freude beigetragen hat, kann benannt werden. Abschließend können Sie eine Kerze anzünden und hoffentlich ein DANKE für einen schönen Tag aussprechen.

Dagmar Schnös, Familienseelsorgerin im Bistum Würzburg

Verknüpft mit:

Das Schwerpunktthema für März 2008

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Text: Dagmar Schnös
In: Pfarrbriefservice.de