Buchtipp: „Ich bin, wie Gott mich schuf“
Sabine Estner erzählt ihre Lebens- und Glaubensgeschichte als transidente Frau
Als Mensch, der sich in seinem Körper zuhause fühlt, kann man wohl kaum nachvollziehen, wie es Menschen geht, die den Körper eines Mannes haben, aber sich als Frau fühlen, und umgekehrt. Einen Einblick in diese Lebenswelt ermöglicht das Buch von Sabine Estner „Ich bin, wie Gott mich schuf“. Als Simon Estner in den 1960er Jahren geboren, verstand sie ihr Anderssein zunächst nicht und kämpfte später dagegen an. Denn ihr Umfeld vermittelte ihr, dass nicht sein könne, was nach damaliger gesellschaftlicher und kirchlicher Sicht nicht sein durfte. Traumatische Erfahrungen, Albträume, Selbstverletzungen und immer wieder ein Nichtangenommensein durch andere prägten ihren Alltag, der sie über die Bundeswehr und einem Studium der Elektrotechnik schließlich in ein Kloster als Mönch führte. Doch der Wunsch, als Frau auch äußerlich erkennbar leben zu können, ließ sich irgendwann trotz aller Therapien und „Heilungsversuche“ nicht mehr unterdrücken. Sie entschied sich in ihren 50er Jahren für eine Geschlechtsumwandlung.
Das Buch ist nicht nur ein Lebensbuch, sondern vor allem ein Glaubensbuch. Als Kind wächst Sabine in den katholischen Glauben hinein. Ihre Verbindung zu Jesus und ihr Vertrauen auf ihn werden durch ihre schmerzhaften Erfahrungen noch intensiver. Es ist vor allem Jesus, zu dem sie mit all ihrer Not und ihrem Schmerz kommt. Allmählich gelangt sie zu der Überzeugung, dass sie auch vor Gott so leben darf, wie sie sich fühlt – als Frau. Denn, so lautet der Titel: „Ich bin, wie Gott mich schuf.“ Ein lesenswertes Buch, um das Phänomen der Transidentität besser zu verstehen.
Sabine Estner, Claudia Heuermann (Co-Autorin): Ich bin, wie Gott mich schuf. Eine Transfrau erzählt ihre Geschichte. Herder Verlag 2024, 22 Euro
Elfriede Klauer, In: Pfarrbriefservice.de
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Text: Elfriede KlauerIn: Pfarrbriefservice.de