Blinde und sehbehinderte Menschen in der Klinik und im Altenheim

Tipps und Hinweise

Blinde und sehbehinderte Menschen sind angewiesen auf relativ einfache Hilfen. Eigentlich einfach getan, aber nur wenig Sehende stellen sich von Anfang an darauf ein. Personal und Besucher helfen blinden und sehbehinderten Menschen, wenn sie Folgendes beherzigen:

  • Sagen Sie bitte Ihren Namen, wenn Sie das Zimmer betreten. Dadurch weiß die blinde Person, mit wem sie es zu tun hat.
  • Bedenken Sie bitte, dass Menschen auch in der Klinik und im Altenheim Bedürfnisse auf einen geschützten Bereich verspüren. Bitte lassen Sie die Tür nicht stetig offen stehen. Ein Anklopfen an der Tür signalisiert, dass jemand den Zimmerbereich betreten möchte.
  • Sprechen Sie den blinden Menschen mit seinem Namen an. Er weiß dann, dass gerade er gemeint ist. Das ist besonders wichtig, wenn sich noch andere Personen im Zimmer befinden.
  • Wenn Sie das Essen bringen, verbalisieren Sie dies – und sagen Sie auch, was es gibt und an welcher Stelle des Tellers sich was genau befindet. Verbalisieren Sie ebenso, wenn Sie zu Trinken bringen oder Medikamente. Wenn Sie sagen, wohin Sie es stellen – auf den Nachttisch oder auf den Tisch – kann sich der Betreffende selbst orientieren.
  • Wenn möglich, servieren Sie das Essen möglichst am Tisch. Das Essen im Bett ist besonders schwierig.
  • Wenn Sie mit einer blinden Person das Zimmer „ergehen“, kann diese sich in aller Regel im Zimmer orientieren und auch selbstständig den Weg zur Toilette finden.
  • Richtiges Führen, wenn blinde bzw. sehbehinderte Personen in ein Behandlungszimmer zu begleiten sind: Üben Sie sich in der „sehenden Begleitertechnik“ und wenden Sie diese an, d.h. den Arm anbieten; dabei in der Begleitung stets einen halben Schritt vor dem blinden Menschen gehen; ihn aber niemals vor sich herschieben!
  • Beherzigen Sie in allem diese Grundregel: Alles, was blinde Menschen allein können, sie auch allein tun lassen.

© Georg Ruhsert, Blindenseelsorger Diözese Würzburg

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Das Schwerpunktthema für August 2010

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Text: Georg Ruhsert
In: Pfarrbriefservice.de