Zwischen dauerhafter Verfügbarkeit und den unverfügbaren Dingen des Lebens

Das Schwerpunktthema für Juli/August 2025

von Ronja Goj am 29.03.2025 - 05:55  

jplenio / Pixabay.com - Lizenz

In einer Welt, in der alles verfügbar scheint, gibt es sie noch. Die unverfügbaren Dinge. Die nicht herstellbar, nicht produzierbar, nicht konsumierbar sind. Gefühle, wie Freude, Verzweiflung, Angst, Hoffnung, Liebe. Das Wetter, wie die Sonne, den Regen, den Schnee, den Wind. Die Jahreszeiten. Den Winter, den Frühling, den Sommer, den Herbst. Immaterielle Dinge, wie Liebe, Freundschaft, Frieden.  

Dieses Schwerpunktthema setzt sich auf unterschiedliche Weise mit der Unverfügbarkeit auseinander. Wirft auch einen Blick auf ihren extremen Gegensatz – die dauerhafte Verfügbarkeit.  

So gehen die beiden Psychologen Stanislaus Klemm und Sebastian Jakobi der Frage nach, wie sich die dauerhafte Verfügbarkeit im Job auf die Menschen auswirkt. Und wie sich das rechte Maß finden lässt. Bruder Paulus inspiriert mit einem spirituellen Impuls. Monika Schmiderer motiviert mit Digital Detox zur Unverfügbarkeit in der digitalen Welt. Und diverse Autoren setzen sich in lyrischen Texten auf kreative Weise mit dem Thema auseinander. Das Filmwerk fasst das Thema „Unverfügbarkeit“ weiter und empfiehlt passende Filme. Pfarrbriefservice.de gibt Tipps, wie es gelingt, das Schwerpunktthema lokal in der eigenen Gemeinde umzusetzen. Und passende Fotos helfen, die verschiedenen Beiträge zu bebildern.

    Bilder

    Diese Tipps helfen, sich mental zu distanzieren

    von

    Ronja Goj

    Kollegen, die nach Dienstschluss auf dem privaten Handy anrufen. Die Chefin, die ihre Angestellten lobt, die auch am Wochenende auf Mails antworten. Der WhatsApp-Chat, in dem ständig über die Arbeit diskutiert wird. Jederzeit erreichbar sein müssen. Immer und überall.

    von

    Klaus Jäkel

    Wer
    mehr ahnt
    als   er  weiß
    <>
    der spürt und berührt
    von Zeit zu Zeit
    *
    auch —  der
    Weisheit
    #

    Über Sebastian Jakobi

    von

    Sebastian Jakobi

    Sebastian Jakobi ist Diplom-Psychologe mit dem Schwerpunkt psychische Gesundheit bei der Arbeit.

    von

    Peter Schott

    Erdbeeren liegen
    Sommers wie Winters
    Zum Verzehr bereit.
    Kommen aus aller Welt
    Fügen sich unserem 
    Naschhaften Vergnügen.

    von

    Peter Schott

    Wieviel von dir 
    verfügst du?
    Wieviel von dir 
    belügst du?

    Wieviel von dir 
    muss genügen?
    Wieviel von dir darf 
    dich nicht betrügen?

    Wieviel von Wieviel 
    ist wie viel
    von dir, von mir
    AUS.

    von

    Peter Schott

    „Wie soll ich es fügen lassen“, 
    spricht Gott, 
    wenn dauernd ein Mensch 
    ungezügelt dazwischen prügelt?

    Da kann ich noch so: 
    anfügen, 
    einfügen, 
    beifügen, 
    verfügen, 
    zufügen.

    Kein Vergnügen 
    zu verfügen.

    Ein spiritueller Impuls von Bruder Paulus

    von

    Bruder Paulus

    Erstens kommt es anders und zweitens als Gott lenkt. Sie planen den perfekten Sonntag: ein bisschen Haushalt, ein bisschen Ruhe, und dann – zack! – Überraschung! Das Leben hat andere Pläne.

    Ein Auszug aus dem Buch „Unverfügbarkeit“ vom bekannten Soziologen und Politikwissenschaftler Hartmut Rosa

    von

    Hartmut Rosa, in: „Der 29. Andere Advent“, aus dem Buch: „Unverfügbarkeit"

    Erinnern Sie sich noch an den ersten Schneefall in einem Spätherbst oder Winter Ihrer Kindheit? Es war wie der Einbruch einer anderen Realität.

    Zum Segen und Fluch der Erreichbarkeit: Diplompsychologe und Theologe Stanislaus Klemm

    von

    Stanislaus Klemm, Diplompsychologe und –theologe

    Was wohl wäre, wenn es keine Smartphones gäbe? Was wohl wird, wenn sie sich immer stärker zum Fluch entwickeln? Und wie es gelingt, in einer Zeit der dauerhaften Verfügbarkeit eine Balance zu finden?

    Eine Ode an das Jetzt

    von

    Wolfgang Metz, Instagramaccount: wolfgangmetz

    Das Gute ist so oft jetzt.
    Gerade, weil sich alles verändert.
    Man kann dem Augenblick keine Hütten bauen.
    Liebe, Freundschaft, Zuwendung, ...
    das sind Jetzt-Wörter,
    nichts, was ich in Scheunen, Kartons, Tik-Tok-Videos,
    Einmachgläsern und Hütten festhalten kann.

    von

    Klaus Jäkel

    Der
    unverfügbare
    Zufall
    v
    der kommt
    *
    damit wir nicht
    zu oft
    zu Fall kommen
    #

    von

    Klaus Jäkel

    Das

    „Heim“

    eines jeden
    Ge„heim“nisses

    *
    ist
    und bleibt
    zu jeder Zeit
    seine

    Das rät Diplom-Psychologe Sebastian Jakobi

    von

    Ronja Goj

    Vom Chef nicht gesehen, nicht gelobt, nicht wertgeschätzt werden. Kollegen, die ihre Mails auch am Wochenende checken. Ein unsicherer Job. Es gibt verschiedene Gründe, die dazu führen, dass sich Beschäftigte dazu verpflichtet fühlen, dauerhaft erreichbar, dauerhaft verfügbar zu sein.

    von

    Stanislaus Klemm, Diplompsychologe und Theologe

    Stanislaus Klemm, Jahrgang 1943, ist Diplompsychologe und Theologe. Er arbeitete in der Suchttherapie, in der ökumenischen Telefonseelsorge Saar sowie in der Lebensberatung des Bistums Trier in Neunkirchen. Er ist Autor verschiedener Bücher. 

    Zeichen der Zeit

    von

    Ulrike Groß, www.spurensuche.info

    einfach mal
    den Alltag unterbrechen
    tief durchatmen
    innehalten
    das Fenster weit öffnen
    befreit aufatmen
    Herz und Sinne öffnen
    den Blick zum Himmel richten
    Wolkenbilder betrachten
    dem Vogelgezwitscher lauschen
    die Wärme der Sonne auf der Haut spüren

    von

    DA-ZWISCHEN Community, Rabea Schilling

    G:tt segne
    dein Herzbaumeln
    da wo es gerade hängt
    mit und an denen du hängst

    G:tt segne
    deine Pause
    in allen Farben und Formen

    G:tt segne
    deine Hängematten-Gefühl- Orte und Menschen

    von

    Gaby Bessen

    Fahre einen Gang runter und drossele dein tägliches Tempo.
    Nimm dir Zeit für dich selbst und die Dinge, die dir Freude machen.
    Laufe deiner Zeit nicht ständig hinterher, sondern fülle sie sinnvoll aus.
    Eile nicht, sondern verweile.
    Genieße den Augenblick.

    Ein Gespräch mit Monika Schmiderer über Digital Detox

    von

    Ronja Goj

    Beim Mittagessen liegt es auf dem Tisch. Unterwegs steckt es in der Hosentasche. Beim Joggen ist es um den Arm geschnallt. Das Smartphone. 24 Stunden, 7 Tage online. Was macht das mit den Menschen?

    außen und innen

    von

    Irmela Mies-Suermann

    Aufbrechen,
    ausbrechen
    aus Pflichten und Aufgaben,
    den wirklichen und
    den vermeintlichen.
    Auf die Insel gehen,
    getrennt werden vom Alltag.
    Alleinsein dürfen und können,
    loslassen
    und sich selber finden,
    frei von Regeln und Routine.

    Tipps für Pfarrbriefredaktionen

    Machen Sie eine Umfrage in Ihrem Pastoralen Raum. Fragen Sie Ihre Gemeindemitglieder, was für sie Unverfügbarkeit bedeutet. Welche Dinge für sie unverfügbar und darum so besonders, so wertvoll sind? Weil sie nicht herstellbar, nicht produzierbar sind. In einer Welt, in der alles ständig verfügbar, konsumierbar scheint. Das können zum Beispiel immaterielle Dinge sein. Liebe, Vertrauen, Hoffnung. Die Jahreszeiten – Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Das Wetter – Sonne, Regen oder Schnee. Oder etwas anderes, ganz Eigenes, Persönliches. Achten Sie bei der Auswahl Ihrer Umfragepartner auf Vielfalt und Diversität. Befragen Sie junge Menschen, Menschen mittleren Alters und alte Menschen. Menschen aus unterschiedlichen Berufsgruppen. Aus unterschiedlichen Bevölkerungsschichten. Mit unterschiedlichen Blickwinkeln auf die Welt.

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