Pfarrbriefe als Basismedium

P. Dr. Hans Langendörfer SJ, Sekretär der Deutschen Bischofskonferenz, betont Bedeutung für die Komm

von DBK am 28.03.2003 - 00:00

Der MDG-Trendmonitor Religiöse Kommunikation bestätigt im Jahr 2020/21 die anhaltende Präferenz der Leserinnen und Leser für gedruckte Pfarrbriefe.

P. Dr. Hans Langendörfer SJ, Sekretär der Deutschen Bischofskonferenz,
Trendmonitor"Religiöse Kommunikation 2003"
Konsequenzen für die katholische Kirche
Köln, 20. Februar 2003
 
5. Konkretion 111: Pfarrbriefe als Basismedium
 
Lassen Sie mich als dritte Konkretion neben kirchlicher Fernseh- und Internetarbeit ein Beispiel aus dem Trendmonitor anführen, das - neben den Bistumsblättern, die gewiss eine eigene, längere Betrachtung verdienen würden - Ausdruck besonders erfolgreicher und personennaher Kommunikation schlechthin ist: den Gemeinde- und Pfarrbrief. Er ist zugleich ein Beispiel dafür, wie ein Medienengagement, das eigentlich weit entfernt ist von der Bischofskonferenz, im Rahmen einer subsidiären Zusammenarbeit von dieser gut unterstützt werden kann. Ich sehe - so wie es die Trendmonitoren 2000 und 2003 festhalten - in den Pfarr--und Gemeindebriefen eine ganz hervorragende Chance der personalen Kommunikation, bei der -Professionalität und inhaltliche Stärke vorausgesetzt - sehr gut Glaubensinhalte und damit missionarisches Kirche-Sein vermittelt werden können.,
 
Dem Pfarrbrief gelingt es, weit über den Kreis der Kerngemeinde hinaus, Beachtung zu finden und zwar auch bei jenen Katholiken, die über andere kirchliche Medien nicht mehr erreicht werden können. Von den Katholiken sagen jetzt 79%, dass es in der Gemeinde einen Pfarrbrief gibt, und 37 % legen ihn häufig. Auffallend ist dabei, dass unter den jüngeren Katholiken (16-29-Jährige) jeder zweite häufig in den Pfarrbrief schaut. Von den gelegentlichen Gottesdienstbesuchern wird der Pfarrbrief in hohem Anteil gelesen, er erreicht aber auch viele Katholiken, die nach eigener Aussage selten oder nie zum Gottesdienst in die Kirche gehen. Der Trendmonitor hält zurecht fest: "Die Chancen, über das Mitteilungsblatt der Kirchengemeinde auch von den anderen Angeboten kirchlicher oder kirchennaher Medien nicht erreichte Katholiken ansprechen zu können, sollten noch konsequenter genutzt werden als bisher." (179) Ich füge noch hinzu, dass ich gute Chancen für die Bistumspresse sehe, noch stärker mit den Pfarrbriefen zu kooperieren und umgekehrt.
 
Um einen Beitrag zur Professionalität zu leisten, haben sich übrigens - worum sich der Vorsitzende unserer Publizistischen Kommission, Weihbischof Friedrich Ostermann, sehr bemühte - mehrere Bistümer zusammengetan, die seit dem 6. September 2002 die kostenlos nutzbare Internetplattforrn www.pfarrbriefservice.de betreiben. Gerade am Pfarrbrief wird also deutlich, was ich in anderen Beispiele schon zu sagen versuchte: Es geht nicht nur um die Kommunikation der Kirche mit den Kirchgängern vor Ort, sondern um die Kommunikation mit zumindest allen am Ort lebenden Katholiken.

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