Öffentlichkeits- und Pfarrbrief-Arbeit muss nicht schwer sein

10 Tipps

von Pfarrbriefservice.de am 04.10.2004 - 06:00  

1. Ihr Pfarrbrief braucht klare Ziele!

Ihr Pfarrbrief ist Teil der Seelsorge. Deshalb muss die Zielsetzung der Seelsorge für die Kommunikation klar sein.

Beispiel: Unsere Pfarrgemeinde bietet den Menschen vorrangig Weggemeinschaft an. Sie will mit ihnen deren Wege gehen in Freude und Hoffnung, Ängsten und Trauer.

Für den Pfarrbrief heißt das: In jedem Pfarrbrief muss den Lesern deutlich werden, dass es um Angebote der Pfarrgemeinde an die Menschen geht. Der Pfarrbrief stellt deshalb besonders die Weggemeinschaftsangebote heraus. Deshalb muss vor allem die Pfarrbriefredaktion die Freuden und Hoffnungen, die Ängste und Trauer der Menschen kennen.

Ohne klare Zielsetzung gibt es keinen klaren Pfarrbrief!

2. Ihr Pfarrbrief ist eine Dienstleistung!

Die Pfarrgemeinde macht den Pfarrbrieflesern ein Angebot. Und die Pfarrbriefleser nehmen das Angebot an ... oder nicht an!

Die Annahme hängt davon ab, ob die Inhalte und die Gestaltung auf das Interesse der Leser stoßen.

3. Der Pfarrbrief braucht die Ich-Beteiligung der Leser.

"Alles was du sagst, und der andere hört es nicht, gilt so, als ob du es nicht gesagt hättest!" (Augustinus)

Menschen haben eine fantastische Fähigkeit: alle Informationen, die sie nicht interessieren, nehmen sie nicht wahr, verfolgen sie nicht weiter oder vergessen sie wieder. (Betrachten Sie sich selbst bei der Lektüre von "langweiligen" Texten!)

Ihr Pfarrbrief muss also das Interesse Ihrer Leser treffen. Sie müssen Ihre Themen mit den Interessen der Leser in Verbindung bringen.

4. Ihre Leser sind Kommunikations - Partner

Der Begriff Zielgruppe ist leider dreideutig:

Ist es die Gruppe

  • auf die man mit dem Pfarrbrief wie mit einem Gewehr zielt oder
  • zu der wir unsere Inhalte transportieren müssen oder
  • zu der wir uns bewegen müssen, weil sie unser Ziel ist?

Sehen Sie deshalb die Zielgruppe als Kommunikations-Partner: Wer will einem anderen schon etwas erzählen, was ihn nicht interessiert.

5. Machen Sie sich verständlich mit dem Pfarrbrief!

Ihre Sprache muss verständlich sein. Wählen Sie also eine einfache Sprache; denn die verstehen alle! (Ein Germanistikprofessor ist es gewöhnt, sprachlich unterfordert zu werden. Aber eine Überforderung führt dazu, dass die "Leser" nicht lesen!)

Die Bilder und Grafiken müssen verständlich sein. Wählen Sie also einfache Bilder; denn die verstehen alle!

6. Vermitteln Sie Ihre Informationen dauerhaft!

Informationen werden erst durch Denken zu Wissen!

Vermitteln Sie also nicht nur Informationen, sondern regen Sie Ihre Leser zum Denken an. Vergleichen Sie beispielsweise die Kollekteneinnahmen mit dem Vorjahr oder mit dem gesamten Pfarrhaushalt. Nutzen Sie Bilder und Grafiken; denn damit werden auch im Kopf Bilder gespeichert. So wird durch die Verknüpfungen aus Information Wissen.

Informationen werden erst durch Fühlen zu Gewissheit!

Auch jede Sach-Information besitzt einen Gefühlswert, wenn es eine Ich-Beteiligung gibt. Stellen Sie den Gefühlswert heraus, zum Beispiel: "Die Kollekte für die Jugendarbeit erbrachte 275,- Euro. Damit sind endlich die Ferienspiele für unsere Kinder und Jugendlichen in der Pfarrgemeinde gesichert."

Informationen müssen die Herzen und Köpfe der Menschen erreichen! Und zuallererst die Herzen! Denn dort entscheiden Menschen über Akzeptanz und Glaubwürdigkeit!

7. Geben Sie Ihrem Pfarrbrief ein Profil!

Hassen Sie es auch, lange nach Informationen suchen zu müssen? Ihre Leser auch! Gestalten Sie Ihren Pfarrbrief so, dass die Leser immer alles am selben Ort finden. Am einfachsten geht dies mit Rubriken.

Stellen Sie den Inhalt nach vorn, der möglichst viele Leser anspricht. Geben Sie Ihren Lesern auf der Titelseite mit Stichworten eine Inhaltsübersicht. Dann findet sich der Leser besser zurecht. Mit diesem Profil kommen Sie und Ihre Leser nicht ins Schleudern.

8. Rücken Sie mit Ihrem Pfarrbrief Ihr Gemeindeleben ins rechte Licht.

Ihr Pfarrbrief ist das Schaufenster der Pfarrgemeinde. Am Schaufenster eines Geschäftes erkennt man, was es innen zu kaufen gibt. Stellen Sie deshalb mit Ihrem Pfarrbrief die Vielfalt Ihres Gemeindelebens dar.

Gerade diejenigen Leser, die nicht zur Kerngemeinde gehören, fühlen sich durch Ihr Schaufenster angezogen, falls es etwas Attraktives für sie gibt ... und es auch attraktiv präsentiert wird.

9. Schreiben Sie nicht alles für alle!

Auch Pfarrgemeinden sind vielfältig und differenziert. Nicht alles interessiert alle Leser. Prüfen Sie deshalb, wen was interessiert. Gestalten Sie jeden Artikel zielgruppengenau. Wer alle gleichzeitig ansprechen will, erreicht niemanden mehr.

10. Planen Sie Ihre Arbeit

Die Wallfahrt der Pfarrgemeinde, die Ferienfahrt der Jugend ... sind weit im Voraus bekannte Aktivitäten der Pfarrei. Stellen Sie einen Jahresplan des Gemeindelebens zusammen. Planen Sie damit die Artikel und Fotos für Ankündigungen und Berichte.

So können Sie auch die Verantwortlichen für die Veranstaltungen im Vorfeld bitten, Texte zu schreiben und für Fotos zu sorgen.

... ein allerletzter Tipp

Überprüfen Sie hin und wieder, ob Sie auch wirklich das tun, was Sie sich vorgenommen haben. Überprüfen Sie gelegentlich auch, ob Ihr Pfarrbriefkonzept noch aktuell ist.

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