In neuem Gewand

Geprüft: Pfarrmagazin der kath. Kirchengemeinde Hl. Johannes d. T. Bedburg-Hau

von Christine Cüppers am 14.10.2019 - 06:00  

Die Titelseite der Erstausgabe des neuen Pfarrmagazins Bedburg-Hau

„Der Pfarrbrief hat ausgedient: Entdecken Sie das vielfältige Leben in und um die Kirchengemeinde ab sofort in neuem Gewand und Format.“ Mit diesem Satz kündigen die beiden hauptverantwortlichen Gestalter das neue Pfarrmagazin für Bedburg-Hau an. Ein Magazin, zu dem es im Vorfeld ganz offensichtlich viele Überlegungen gegeben hat. Aus ihnen ist ein gut durchdachtes und gestaltetes Konzept gewachsen. So passt das neue Gewand schon ganz ordentlich, bis auf einige kleine empfohlene Nacharbeiten.

Titelseite

Auf den ersten Blick ist sie ansprechend, die Titelseite zum Premieren-Pfarrmagazin. Sie informiert gut, welches Produkt der Leser in Händen hält. Nicht ganz deutlich wird aber, was das Titelfoto sagen will: Das Bild macht natürlich Lust aufs Mit-Radeln durch die freundliche Landschaft unter blauem Himmel. Zumal Landschaft und Radweg auf der Magazin-Rückseite weitergehen. Aber was hat dieses Motiv mit dem Pfarrmagazin zu tun? Soll es lediglich den Sommer in einer seiner schönen Facetten darstellen? Und warum genau wenden sich die beiden jungen Radlerinnen ab vom Betrachter? Das dürfte mit dem Datenschutz zusammenhängen, aber gibt es dann nicht ein sympathischeres, aufgeschlosseneres Motiv?

Kath. Kirchengemeinde Hl. Johannes d. T., Bedburg-Hau

Bild 1

Kath. Kirchengemeinde Hl. Johannes d. T., Bedburg-Hau

Bild 2

Kath. Kirchengemeinde Hl. Johannes d. T., Bedburg-Hau

Bild 3

Gelungen

Bild 1: „In eigener Sache“ ist in aller Regel eine wertvolle, gute und kommunikative Rubrik in nahezu jedem Produkt. Das gilt erst Recht dann, wenn Bekanntes durch etwas Neues ersetzt wird. Bestimmt vermisst der eine oder andere treue Leser „seinen guten alten“ Pfarrbrief. Bis man mit dem neuen Magazin so richtig vertraut wird, mag einige Zeit vergehen. Umso wichtiger ist es, mitgenommen zu werden, erklärt zu bekommen, was und vor allem warum sich etwas ändert. Die beiden Hauptverantwortlichen für das neue Pfarrmagazin stellen hier sehr persönlich Hintergründe und Arbeitsschritte vor. Und sie laden ein, ins Gespräch zu kommen über das neue Magazin, die eigene Meinung zu äußern, Ideen einzubringen und sich selber auch aktiv an der Gestaltung zu beteiligen.

Bild 2: Da ist gleich noch eine gelungene Rubrik, die im Pfarrbrief nicht fehlen sollte. Mit „2 Fragen an…“ ist ein Format vorgelegt, das die verschiedensten Themenbereiche und Gesprächspartner in den Blick rücken kann. Mit dem bildlich unterlegten Mikrofon wird deutlich, dass sich hier Menschen ganz persönlich und mit eigener Meinung zu bestimmten Fragen äußern. In Wort und im günstigen Fall auch mit Bild stellen in dieser Ausgabe neue Mitglieder des Kirchenvorstands ihre Aufgaben und Themenschwerpunkte vor. Damit bleibt diese Arbeit nicht im Theoretischen, sondern wird konkret und bekommt Gesichter. Wer dann noch wissen will, wer außer den drei Befragten im Kirchenvorstand tätig ist, findet den Hinweis auf die Homepage und die dort enthaltenen weitergehenden Informationen.

Kath. Kirchengemeinde Hl. Johannes d. T., Bedburg-Hau

Bild 4

Kath. Kirchengemeinde Hl. Johannes d. T., Bedburg-Hau

Bild 5

Kath. Kirchengemeinde Hl. Johannes d. T., Bedburg-Hau

Bild 6

Ausbaufähig

Bild 4: Um es gleich vorweg zu nehmen: Das Thema Foto ist im neuen Pfarrmagazin-Gewand der Hauptpunkt, an dem noch nachgearbeitet werden sollte. Auf dieser Seite zum Beispiel wird über die erste gemeinsame Fronleichnam-Prozession der Ortsteile berichtet. Sicher ein wichtiges Ereignis für die neue Gemeinschaft, die noch am Zusammenwachsen ist und sich erst finden muss. Dass der Auftakt gelungen ist, kommt im Text zum Ausdruck. Leider aber nur im Text. Die Fotos sind zu klein, als dass etwas zu erkennen wäre, die Motive zu undeutlich, um eine Aussage zu transportieren. Da wäre ein deutlich größeres Bild sinnvoller gewesen.

Bild 5: Eine interessante Geschichte über ein ungewöhnliches Ereignis: Der Beitrag über die Taufe einer jungen Frau, die schon lange aktiv im Jugendchor mitwirkt, ist ein ausgesprochen lesenswerter, positiver Bericht, der eine ganz besondere Geschichte erzählt. Alleine die Präsentation könnte etwas lesefreundlicher sein. Hat die junge Frau die Veröffentlichung eines Fotos von ihrer Taufe abgelehnt? Ein Bild hätte den Text auf jeden Fall aufgelockert. Obwohl die Seite „luftig“ aufgebaut ist mit genügend Absätzen und Freiräumen und eingeschobenem Zitat, könnten Zwischenüberschriften zusätzlich auflockern und Leseanreize schaffen.

Bild 6: Noch einmal geht es auf dieser Beispiel-Seite ums Thema Fotos und ihre sinnvolle Nutzung im Pfarrbrief. Die fünf Bilder aus dem Leben in der Kindertagesstätte St. Pius sind leider wenig aussagekräftig. Einige Motive wirken eher nichtssagend, andere müssten deutlich größer gedruckt sein, damit der Leser etwas erkennen kann. Und damit nicht nur Insider wissen, worum es auf den einzelnen Fotos geht, gehört unbedingt eine erklärende Bildunterschrift zu jedem Bild – grundsätzlich und immer.

Hinweis: Aus datenschutzrechtlichen Gründen sind Gesichter von Personen auf den gezeigten Beispielseiten teilweise unkenntlich gemacht.

Allgemeine Informationen:

  • Erscheinungsweise: zweimal im Jahr: nach Fronleichnam und zum ersten Advent
  • Auflage: derzeit 5.000 Exemplare
  • Umfang: 50 Seiten
  • Format: DIN A4
  • Verteilung: ehrenamtliche Helfer und Messdiener/innen an alle Haushalte (konfessionsunabhängig) und Auslage in den Kirchen, Kindergärten und in Geschäften/Banken
  • Kontakt zur Redaktion: Katholische Kirchengemeinde Hl. Johannes der Täufer, Klosterplatz 28, 47551 Bedburg-Hau, E-Mail: pfarrmagazin@hl-johannes.de

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Die beiden Journalistinnen Christine Cüppers und Ingrid Fusenig nehmen Pfarrbriefe unter die Lupe. Wer diesen kostenfreien Service von Pfarrbriefservice.de nutzen möchte, schickt am besten sowohl eine pdf-Datei des Pfarrbriefs an elfriede.klauer@pfarrbriefservice.de als auch die gedruckte Version per Post an Pfarrbriefservice.de, Team Pfarrbrief-Check, Haus Sankt Bruno, Promenade 37, 97437 Haßfurt. Jede Pfarrbriefredaktion erhält einen kostenfreien schriftlichen Prüfbericht, ausgewählte Beispiele werden nach Absprache online besprochen.

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