Mit dem Lohn, den Männer für die schwere Arbeit in den Mica-Minen erhalten, können sie ihre Familien nicht ernähren.
Der Karneval steht vor der Tür und mit ihm phantasievolle Verkleidungen und Schminke. Es glitzert und funkelt. Oft liegt das an dem Mineral Mica, das Lippenstiften, Makeup und Puder einen wunderbaren Glanz verleiht. Häufig wird es mit der Nummer CI 77019 gekennzeichnet. Dabei kommt Mica nicht nur in der Schminke vor, sondern auch in Autolacken, Haushaltsgeräten, Handys oder Computern. Abgebaut wird das Mineral in mehr als 35 Ländern. Madagaskar, der Inselstaat vor der Ostküste Afrikas, zählt zu den größten Exporteuren.
Das katholische Hilfswerk missio macht darauf aufmerksam, dass der Abbau von Mica oft unter ausbeuterischen und lebensgefährlichen Bedingungen geschieht. Die Menschen in den Minen erhalten so wenig Lohn, dass sie und ihre Familien davon nicht leben können. Oft sind deshalb Frauen und Kinder gezwungen, dort mitzuarbeiten, für Kinder gibt es keine Möglichkeit, zur Schule zu gehen.
Kein Boykott, aber Einsatz für faire Arbeitsbedingungen
missio setzt sich im Rahmen der Aktion Schutzengel für eine Änderung dieser Zustände ein. Es geht nicht um einen Boykott, wie das Hilfswerk betont. Denn die Menschen dort wollen in den Minen arbeiten, aber zu einem Lohn, der für sie und ihre Familien reicht. So wendet sich missio an Unternehmen in Deutschland und fordert sie auf, faire Schminke zu produzieren. Mit einer Unterschrift der Petition „Gegen die Ausbeutung in den Mica-Minen“ kann jeder seine Unterstützung bekunden und damit den Einfluss auf die Unternehmen erhöhen. missio sensibilisiert zudem die Verbraucher für die Thematik und unterstützt kirchliche Hilfsprojekte in Madagaskar. Es ist hierfür auf Spenden angewiesen.
Mehr Informationen zur Mica-Kampagne, die Petition, einen Flyer, ein Video aus Madagaskar sowie eine Reportage zum Nachlesen gibt es unter https://www.missio-hilft.de/mitmachen/aktion-schutzengel/mica/
Elfriede Klauer, In: Pfarrbriefservice.de
