Mehr Zeit und Muße für die Inhalte

Neue Wege der Pfarrbrieferstellung

von Christian Schmitt am 20.05.2016 - 05:01  

Tempora mutantur, nos et mutamur in illis (Die Zeiten ändern sich und wir ändern uns in ihnen). Dies gilt natürlich auch für die Welt der Pfarr- und Gemeindebriefe. Bereits seit einigen Jahren ist ein Trend zur Professionalisierung der „Kirchenzeitungen“ vor Ort festzustellen. Zunehmend landen Pfarrbriefe großformatig, in moderner Aufmachung und farbig gedruckt in den Briefkästen der Gemeindemitglieder. Gleichzeitig sind die Ansprüche an die Inhalte gestiegen – Leser erwarten heute beispielsweise große, farbige Bilder, die Appetit machen sich mit den textlichen Inhalten zu befassen. Diese spiegeln immer öfter nicht nur das eigene Gemeindeleben wider, sondern blicken auch über den Tellerrand hinaus, indem sie bspw. bestimmte Schwerpunktthemen aus Kirche, Leben und Gesellschaft aufgreifen.

Den gewachsenen Ansprüchen der Leserschaft stehen allzuoft Zeit- und Personalmangel der Pfarrbriefteams vor Ort gegenüber. Neue Lösungen müssen her, um den Anforderungen und Erwartungen gerecht werden zu können. Die Redaktion von Pfarrbriefservice.de hatte kürzlich drei Anbieter von vielversprechenden Lösungen zu Gast, die ihre Dienstleistungen vorgestellt haben. Die gewonnenen Informationen möchten wir hiermit an unsere Nutzerinnen und Nutzer weitergeben.

goline wirbt auf seiner Internetseite mit einfachem Bedienkonzept, Zeit- und Kostenersparnis und persönlicher Unterstützung.

1) Internetbasierte Pfarrbrieferstellung mit goline

goline.info ist ein Internetportal, mit dem man online Pfarrbriefe erstellen kann. Die Betreiber versprechen Ihren Kunden ein gegenüber herkömmlichen Methoden zeit- und kostensparenderes Arbeiten. Das Konzept ist auf eine einfache Bedienung ausgelegt, dennoch sollen optisch ansprechende Pfarrbriefe herauskommen, die professionellen Ansprüchen genügen.

Goline basiert auf der Profi-Layoutsoftware Adobe Indesign. Anwender müssen sich jedoch nicht zwingend damit auskennen: die Benutzerschnittstelle ist hier wesentlich einfacher gehalten. Sie setzt lediglich einen aktuellen Internetbrowser, wie Mozilla Firefox, Google Chrome oder Internet Explorer voraus und fungiert gewissermaßen als Fernbedienung einer Indesign-Installation, die auf dem Server des Anbieters läuft. Auch müssen Redaktionen sich bei dieser Lösung nicht mit dem oft schwierigen Thema Layout aufhalten. Das Design, das Format, der Seitenumfang und die Reihenfolge der Rubriken inkl. Layout werden einmal in Form einer Vorlage festgelegt, so dass die Teams von Ausgabe zu Ausgabe nur noch Inhalte, also Texte und Bilder eingeben müssen. Dies soll am Ende Zeit sparen, so dass Redaktionen sich auf die inhaltliche Arbeit konzentrieren können.

Ganz zu Beginn der Arbeit mit goline kann eine evtl. bestehende Pfarrbrief-Vorlage in das System eingespeist werden. Laut Anbieter ist neben Indesign auch das Word- oder Publisher-Format möglich, das dann kostenfrei umgewandelt wird. Sollte noch keine Vorlage vorhanden sein, bietet Goline eine Neuerstellung des Pfarrbrief-Layouts an – derzeit kostenfrei durch die zum Unternehmen gehörende Designagentur. Grundsätzlich steht bei goline die Idee des Teilens im Mittelpunkt: alle im System vorhandenen Vorlagen stehen allen angeschlossenen Kunden zur Verfügung.

Die eigentliche inhaltliche Bearbeitung erfolgt bei den Texten durch einfaches „Copy & Paste“ (Kopieren und Einfügen). Das System beherrscht die automatische Silbentrennung und markiert sog. „überlaufenden“ Text. Dies stellt sicher, dass man beim Editieren mitbekommt, wann der Text nicht in den vorgesehenen Platz passt. Sollte das der Fall sein, muss der Artikel entsprechend gekürzt werden, bis kein Textüberlauf mehr vorhanden ist.

Bilder werden jeweils als Datei vom eigenen PC auf die Plattform hochgeladen und an den vordefinierten Stellen im Layout eingefügt. Bildausschnitt und Größe können innerhalb eines Bildrahmens verändert werden. Die Software informiert den Anwender, ob die Bildauflösung für einen hochwertigen Druck ausreicht. Sollte das nicht der Fall sein, kann hinterher kein Druck-PDF erzeugt werden. Farbige Markierungen im Dokument weisen auf Stellen hin, die noch nachgebessert werden müssen. Auch ist das Ergebnis der Arbeit immer am Bildschirm sichtbar, so dass man direkt kontrollieren kann wie die bearbeitete Seite aussieht. Das „WYSIWYG“-Prinzip („what you see is what you get“) ist bei diesem System verwirklicht.

Eine Pfarrbrief-Ausgabe kann von mehreren Teammitgliedern bearbeitet werden. Allerdings ist kein gleichzeitiges Arbeiten an demselben Dokument möglich, so dass die Redakteure sich evtl. untereinander absprechen müssen, wer seine Inhalte wann in die zu bearbeitende Ausgabe eingibt. Am Ende des Workflows erfolgt eine Endabnahme. Zum Druck freigegebene Seiten werden als fertig markiert. Erst wenn alle Seiten freigegeben sind, kann ein standardkonformes Druck-PDF erzeugt und heruntergeladen werden. Ein PDF mit reduzierter Dateigröße, bspw. für den Versand per E-Mail oder zum Veröffentlichen auf der Pfarrei-Website, ist ebenso verfügbar.

Goline kann Pfarrbriefredaktionen empfohlen werden, die Wert auf eine einfache Bedienbarkeit der Software legen, die sich nicht mit Gestaltungsfragen auseinandersetzen möchten und deren Heftaufbau / -umfang von Ausgabe zu Ausgabe gleich bleibt. Der jährliche Preis richtet sich nach der Anzahl der Pfarrbriefausgaben pro Jahr. Weitere Infos: www.goline.info

Professionelle Ergebnisse bei gleichzeitiger Zeit- und Kostenersparnis verspricht auch das Gemeindedruckportal.

2. Internetbasierte Pfarrbrieferstellung mit dem Gemeindedruckportal

Einen ähnlichen Ansatz wie Goline verfolgt das Gemeindedruckportal, jedoch mit einem etwas anderen Funktionskonzept. Auch hier geschieht die Bedienung der Software online über einen marktüblichen Internet-Browser und die technische Berechnung des Heftaufbaus erledigt der Server des Anbieters. Ein wesentlicher Unterschied zu der ersten vorgestellten Lösung ist die freiere Gestaltbarkeit des Layouts: die Anordnung der Inhalts-Elemente auf den einzelnen Seiten ist nicht bereits in der Vorlage fix vorgegeben. Dies verschafft dem Pfarrbriefteam einerseits mehr Flexibilität, ist andererseits aber i.d.R. mit höherem Zeitaufwand verbunden und setzt Grundkenntnisse der Broschürengestaltung voraus. Daher variiert das Endergebnis qualitativ, je nach gestalterischer Kompetenz des Anwenders.

Für das Arbeiten an einer Pfarrbriefausgabe ruft der Redakteur aus der Funktion „Medienverwaltung“ die betreffende Ausgabe auf oder legt eine neue an. Es öffnet sich die Übersicht zum Heftaufbau, hier „Seitenplan“ genannt, mit der man zu bearbeitende Seiten einzeln ansteuern kann. In der „Detailansicht“ wird nun an einer (Doppel-)Seite gearbeitet. Das System bietet eine Auswahl an Layouts für verschiedene Anwendungsfälle. Sobald einer Seite ein Layout zugewiesen wurde, kann dieses mit Inhalten befüllt werden. Im Fall der Texte geschieht dies entweder durch Hineinkopieren per Copy & Paste (Kopieren & Einfügen) oder aus vorhandenen Texten der systemeigenen Mediendatenbank. Die Bilder werden alle zentral in der Mediendatenbank verwaltet. Sie können dort nach dem Hochladen mit Bildtitel, Autor und Schlagworten zum leichteren (Wieder-)finden versehen werden. Im Layout der Seite sind sog. „Bildcontainer“ definiert, denen verfügbare Bilder aus der Bilddatenbank zugewiesen werden. Bildausschnitt und Größe können dabei verändert werden. Das System warnt über eine Ampel, wenn die Bildauflösung nicht mehr für einen hochwertigen Druck ausreicht.

Bereits während der Arbeit ist das Ergebnis am Bildschirm kontrollierbar. Das „WYSIWYG“-Prinzip (siehe oben) ist also bei diesem System gegeben. Auch kann zu jedem Zeitpunkt ein Vorschau-PDF erzeugt werden, mit dem eine noch genauere Kontrolle des späteren Druckergebnisses möglich ist. Je nach Bedarf können weitere Seiten an beliebiger Stelle hinzugefügt werden. Ebenso ist die Seitenreihenfolge flexibel: Seiten können innerhalb des Dokuments verschoben oder auch gelöscht werden. Möchte man einer bereits vorhandenen Seite ein neues Layout zuweisen, ist dies zwar möglich, jedoch gehen zuvor eingegebene Inhalte dieser Seite verloren. Am Ende der Arbeit erzeugt das System auf Knopfdruck eine druckfähige PDF-Datei, die entweder dem ans Portal angeschlossenen Druckdienstleister übermittelt oder zur Weitergabe an die eigene Hausdruckerei heruntergeladen werden kann.

Das Gemeindedruckportal empfiehlt sich für Pfarrbriefredaktionen, die ihre Inhalte im Team unabhängig von Ort und Zeit an einer zentralen Stelle verwalten und verarbeiten möchten. Die Software überlässt den Anwendern viele Gestaltungsfreiheiten, die ein Mindestmaß an gestalterischer Kompetenz voraussetzen, damit professionelle Ergebnisse herauskommen. Es entstehen monatliche Kosten. Weitere Infos: www.gemeindedruckportal.de

Die Pfarrbriefagentur übernimmt Layout, Satz und Druckabwicklung für Pfarrbriefe. Auf der Website pfarrbriefagentur.de kann man sich über die Leistungen informieren.

3. Pfarrbrieferstellung mit professioneller Unterstützung: die Pfarrbriefagentur

Für Pfarrbriefredaktionen, die sich möglichst wenig mit gestalterisch-technischen Fragen aufhalten möchten, kann eine Zusammenarbeit mit der Pfarrbriefagentur interessant sein. Das im saarländischen Tholey beheimatete Unternehmen setzt auf persönliche Betreuung und übernimmt für ihre Kunden das Layouten und Setzen des Pfarrbriefs sowie die komplette Druckabwicklung, auf Wunsch auch die Versandlogistik an die einzelnen Austräger.

Zu Beginn einer solchen Partnerschaft entwickelt die Agentur kostenlos ein neues Layoutkonzept oder sie überarbeitet/optimiert ein bestehendes Erscheinungsbild. Der i.d.R. mehrstufige Prozess erfolgt in enger Abstimmung mit dem Pfarrbriefteam. Hierzu setzt sich die Agentur vor Ort mit den Verantwortlichen an einen Tisch und arbeitet im Anschluss das Vereinbarte aus. Nach eigenen Angaben geschieht dies so oft und so lange, bis alle Beteiligten mit dem Ergebnis zufrieden sind.

Das fertig entwickelte Layout bildet sodann die Basis der zukünftigen Zusammenarbeit. Die Redaktion übergibt alle Inhalte einer anstehenden Pfarrbriefausgabe in Form von Texten und Bildern an die Agentur. Die Zuordnung der Inhalte auf die einzelnen Seiten erfolgt mithilfe einer definierten Ordnerstruktur in der Cloud, das heißt z.B. das Vorwort wird im Ordner „Editorial“ abgelegt oder die aktuellen Gottesdienste im Ordner „Gottesdienstordnung“. Der Produktionsprozess läuft agenturseitig mehrstufig ab: nach einer ersten Layout- und Satzphase erfolgt die Feinabstimmung mit dem Kunden. Sich hieraus ergebende Änderungswünsche werden per Telefon oder E-Mail besprochen und umgesetzt. Abschließend bekommt die Redaktion einen Korrekturabzug zur Druckfreigabe vorgelegt. Nach dem schriftlichen „Ok“ zum Druck erstellt die Agentur die Druckvorlagen und übergibt diese an die Druckerei.

Eine Kooperation mit der Pfarrbriefagentur kann Redaktionsteams empfohlen werden, die ihre knappe Zeit lieber der Ausarbeitung von Inhalten widmen und das „In-Form-Bringen“ komplett in professionelle Hände geben möchten. Die Kosten einer solchen Zusammenarbeit bemessen sich pro Ausgabe je nach Heftformat und Seitenumfang. Weitere Infos: pfarrbriefagentur.de

Diese Seite teilen