Die Hölle ist auch nicht mehr das, was sie einmal war! Erst machen es sich die Menschen so bequem in ihr, dass der Teufel der einzige ist, der sich richtig unwohl fühlt. Was sich nur durch eine komplette Neuorganisation der teuflischen Arbeit in den Griff bekommen lässt. Dann wird auch noch Diabolo geboren: Ein kleiner Teufel, der schon bei der Geburt lacht und strahlt, anstatt zu schreien. Der keine Hörner und lieber Mitleid mit den Menschen hat, anstatt sie zu quälen. Alle Erziehungsmaßnahmen, selbst die Drohung mit dem Himmel, nutzen nichts. So wird Diabolo schließlich auf die Erde geschickt. Sollen doch die Menschen ihn zum Bösen verführen! Dann wäre alles wieder so, wie es sei soll: Diabolo wäre ein echter Teufel und die Hölle ein Ort genau so, wie er sein soll.
Und so macht sich Diabolo auf den Weg. Nach einer langen Reise trifft er auf Mara, ein Menschenmädchen. Ihr vertraut sich Diabolo an. Für Mara ist sofort klar: Diabolo braucht Hilfe! Natürlich unterstützt sie ihn, lässt ihn in ihrem Zimmer übernachten und nimmt ihn mit zur Schule. Rasch entsteht zwischen den beiden eine tiefe Vertrautheit. Mehr noch: Mara weckt bei Diabolo ein Gefühl, das Teufeln von Natur aus fremd ist: Liebe. Klar, dass Diabolo aus der Hölle verbannt wird und von nun an bei Mara bleiben muss. Dass ihm das ganz lieb ist, versteht sich – doch was ist mit seinen Eltern? Besonders seine Mutter macht sich höllische Sorgen um ihren Jungen?
Rafik Schami erzählt eine verwickelte Geschichte voller Augenzwinkern. Und gerade an der Stelle, an der es mit den Turbulenzen um den gefallenen Teufel so richtig losgeht, bricht die Geschichte ab. Was noch folgt, soll ein andermal erzählt – oder bereits jetzt von den Leserinnen und Lesern fantasievoll weitergesponnen werden.
Denn dazu lädt die Geschichte, laden gerade auch die Illustrationen von Mehrdad Zaeri, ein. Schon das Bild von der Geburt Diabolos erinnert nicht nur von fern an eine Darstellung der Geburt Jesu. Voller Sympathie zeigt er immer wieder, wie die Teufelsmutter ihren Sohn zärtlich und liebevoll anschaut.
„Der verliebte Teufel“ ist ein humorvoller Lesespaß und zugleich ein anregender Anstoß zum Weiterdenken und Erzählen. Eine Geschichte zum Schmunzeln, Mit- und Weiterdenken für Kinder und Erwachsene!
Buchrezensionen von Markus Tomberg
Markus Tomberg fischt für Pfarrbriefservice.de die interessantesten Geschichten aus dem Büchermeer. Er ist Mitglied der Jury des Katholischen Kinder- und Jugendbuchpreises der Deutschen Bischofskonferenz. Für Pfarrbriefservice.de schreibt er Rezensionen ausgewählter Kinder- und Jugendbücher.
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