Für immer DIN A 5?

In welchem Format soll ein Pfarrbrief erscheinen?

von Stefan Schneider am 27.11.2011 - 06:00  

Auch einer guten Suppe kann man überdrüssig werden, wenn man sie sehr oft isst. Warum also soll ein Pfarrbrief immer im Format DIN A 5 erscheinen? Es gibt Gründe dafür und dagegen.

Für DIN A 5

  • Geld spielt eine Rolle: DIN A 5 also 21 x 29,7 cm kann aus simplen DIN A 4-Bögen durch Falzen gewonnen werden. Und dieses ist so sehr Standard in der Bürokommunikation, dass man sich kaum bewusst ist, dass Papier auch anders sein kann. Dank dieses Standards aber ist auch ein Pfarrbrief in DIN A 5 sehr kostengünstig und dieses sogar mehrfach:
  • Im Einkauf: Sonderformate sind in der Regel teuer und nicht – zur Not – im Supermarkt um die Ecken zu erwerben. DIN A 4 schon.
  • In der Gestaltung: Formvorlagen, Musterseiten, fertige Mantelseiten werden in der Regel in maximal (!) zwei Formaten angeboten: DIN A 4 oder 5.
  • In der Produktion: Für Probeausdrucke, die das gewünschte Schrift- und Erscheinungsbild 1 zu 1 wiedergeben sollen, muss ein Papier im gewünschten Endformat in Ihren Bürodrucker passen. Alles andere ist nur eine zweitbeste Lösung (Ausdrucke im Copy-Shop, verkleinern oder vergrößern, mit Beschnitt drucken …)
  • Im Druck: Der Drucker hat die geringsten Probleme mit Sonderformaten, wird aber auch für Sonderformat eine höhere Rechnung stellen.
  • Im Versand: Denken Sie bei allen Formaten daran, wie die Verteilung erfolgen soll, ansonsten könnten Sie böse Überraschungen beim Porto erleben.
  • „Dafür hat Kirche Geld!“: Diesen – nicht freundlich formulierten – Satz werden Sie aushalten müssen, wenn Sie das Gewohnheitsrecht auf DIN A 5 brechen (wie auch, wenn Sie Farbe oder Hochglanz ins Spiel bringen …)
  • Es gibt noch einen pragmatischen Grund: DIN A 5 ist schlicht handlich und handtaschenkompatibel. Und das ist gut so.

Gegen DIN A 5

  • DIN A 5 kann langweilig wirken, weil (fast) alle Pfarrbriefe in DIN A 5 erscheinen. Es fällt nicht auf, schmeckt grau, bieder und scheint das Vorurteil zu bestätigen, dass „Kirche“ den Umgang mit Medien gerne aber doch auch oft amateurhaft angeht.
  • Rein technisch gesehen bietet DIN A 5 kaum Platz für große, gute Bilder – und die Qualität der optischen Erscheinung hängt ganz stark auch an der Qualität der Bilder.

Was sind Alternativen?

  • Die Möglichkeiten sind heute fast unbegrenzt.
  • DIN A4 (21 x 29,7 cm) wird interessanter, wenn man es in der Höhe abschneidet oder etwas breiter läst (das ist in der Druckerei möglich).
  • Ein anderes Format (schmaler, breiter oder auch quadratisch) fällt eher auf und wirkt dadurch modischer.

Tipp:

  • DIN A 5, aber mit Köpfchen: Achten Sie darauf, dass der Pfarrbrief positiv ins Auge fällt. Wählen Sie ein schönes Foto. Sparen Sie sich längere Text für den Innenteil auf. Geben Sie einen Themenschwerpunkt vor und versehen ihn mit einer guten Überschrift.
  • Versuchen Sie auf ein einheitliches Erscheinungsbild der verschiedenen Medien in Ihrer Pfarrei hinzuarbeiten: Pfarrbrief, Aushang, Internet, Briefpapier. Das muss nicht in einem (kostspieligen) professionellen, so genannten Corporate Design enden. Oft reicht es, wenn man sich auf eine oder zwei Schrifttypen verständigt, eine „Grundfarbe“, etc.
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