Ein Pfarrbrief voller stimmiger Töne

Geprüft: Pfarrzeitschrift „Dreiklang“ aus Benediktbeuern, Bichl und Kochel am See

von Christine Cüppers am 06.02.2020 - 06:00  

Titelseite „Dreiklang“, Ausgabe 02/2019

Was wäre die Welt ohne Musik! Und was wäre eine Pfarreiengemeinschaft ohne einen guten Zusammenklang aller beteiligten Pfarreien? In Benediktbeuern, Bichl und Kochel am See besteht daran offensichtlich großes Interesse, wie die Namenswahl für die Pfarrzeitschrift deutlich macht: Sie heißt „Dreiklang“.

Aus dem harmonischen Zusammenklingen dreier einzelner, ganz eigenständiger Töne wird in der Musik ein neues Klangerlebnis. Genau solches Erlebnis erfährt der Leser des „Dreiklang“, wenn er sich auf die Zeitschrift einlässt. Der Pfarrbrief-Redaktion gelingt es, quasi den guten Ton durch alle 24 Pfarrbrief-Seiten mitzunehmen, auf ganz unterschiedliche Weise zu variieren und einen optisch wie inhaltlich abwechslungsreichen Klangteppich auszubreiten. Nachdenkliches und Informatives, Service und Lesestoff, Unterhaltsames und Persönliches und zudem für die Kinder eine Seite mit Wissenswertem, zum Rätseln und Selbermachen – diese Klangvielfalt hält für jeden Leser die passenden Töne bereit.

Titelseite

Moment mal: Das soll ein adventliches Titelbild für den Pfarrbrief zur Vorweihnachtszeit sein? Wo bitte ist der geschmückte Adventskranz, ein Tannenbaum, eine Krippe oder sonst eines der gewohnten, typischen Symbole der Zeit? Na gut, wenigstens die 24 mit dem Stern an der Tür deutet hin auf das bevorstehende Fest. Ansonsten erzählt das Foto eher von der Leere eines Schulflurs als von der Fülle der weihnachtlichen Vorbereitungen. Gerade das aber macht den Reiz des Titelbildes und der ganzen Seite aus: Sie ist so anders. Der Leser kann sich eingeladen fühlen, die Frage nach dem „Warten … worauf?“ auch sich selber zu stellen und neugierig in die Pfarrbrieflektüre einzusteigen. Darüber hinaus erfährt man schlicht und doch deutlich, welches Produkt man in Händen hält und was die „Haupttöne“ des Dreiklangs sind.

Pfarreiengemeinschaft Benediktbeuern

Bild 1

Pfarreiengemeinschaft Benediktbeuern

Bild 2

Pfarreiengemeinschaft Benediktbeuern

Bild 3

Gelungen

Bild 1: Unglaublich, was der Pfarrbrief-Redaktion im Zusammenhang mit dem Namen „Dreiklang“ an Assoziationen eingefallen ist! Da sind offenkundig Musikkenner am Werke. Die einzelnen Rubriken tragen ausgesprochen stimmige Titel, über die das Inhaltsverzeichnis den Überblick gibt. Und weil das Wort „Inhaltsverzeichnis“ natürlich überhaupt nicht passt in den Reigen der Töne, heißt es hier „Klangvolumen“. Mit solcher Einführung macht das Lauschen und Lesen zwischen „Einklang“, „Heimatklang“ und „Ausklang“ einfach Freude.

Bild 2: Eine imposante „Klangfigur“ ist hier optisch sehr ansprechend und inhaltlich lesenswert porträtiert. Der Leonhardilader wird als Mensch und in seiner besonderen Aufgabe vorgestellt. In vier Fragen und Antworten erklärt er sein Wirken und die Herausforderungen dabei. Das gelungene Foto dient als Hingucker und schöner Einstieg in das Gespräch. Ein kleiner Verbesserungsvorschlag am Rande: Für die „Nicht-Insider“ unter den Lesern wäre eine knappe Erläuterung des Brauchs hilfreich.

Bild 3: Die Leser zum „Mitmachen“ einzuladen, ist auch bei der Pfarrbrief-Arbeit immer eine gute Idee! Unter dem Titel „Wohl- und Missklang“ dürfen die Leser des „Dreiklang“ hier ihre Meinung zur Neugestaltung des Pfarrbriefes äußern. Und wie man sieht, gibt es in der Resonanz beide Klänge. Diese an die Pinnwand zu heften, ist nicht nur optisch gelungen. Es verstärkt auch die Intention, diese Rückmeldungen öffentlich zu machen und Lob wie auch Kritik und Verbesserungsvorschläge ernst zu nehmen und sich damit als Redaktion auseinanderzusetzen. Hoffentlich wissen viele Leser diese Einladung zu schätzen.

Pfarreiengemeinschaft Benediktbeuern

Bild 4

Pfarreiengemeinschaft Benediktbeuern

Bild 5

Pfarreiengemeinschaft Benediktbeuern

Bild 6

Ausbaufähig

Bild 4: An dieser Seite erkennt man, mit welcher Liebe und Freude an der Gestaltung die Pfarrbrief-Redaktion am Werke ist. Fotos werden nicht „einfach so“ auf die Seiten gepackt, sondern mit Bedacht ausgewählt und in einen ansprechenden Kontext gebracht. Soweit ist alles lobenswert. Aber: Was die Bilder dem Leser sagen wollen, bleibt leider ein Stück weit ein Geheimnis. Besonders Menschen, die die Bräuche rund um Leonhardi nicht im Detail kennen, dürften beim Anschauen der Fotos vor Rätseln stehen. Diese ließen sich im Nu lösen durch Bildunterschriften. Leider fehlen die im gesamten Pfarrbrief – ein unnötiger, aber auch leicht zu behebender Missklang.

Bild 5: „Terminvorschau“ heißt die Überschrift unter der Rubrik „Klangkaskade“. Bei näherem Studium dieser Vorschau stellt sich jedoch heraus, dass es sich um die Gottesdienstordnung handelt. Das sollte auch so benannt sein, um den Lesern dieses Service-Angebot auf einen Blick kenntlich zu machen. Überlegenswert wäre darüber hinaus ein Hinweis auf die sonstigen regelmäßigen Gottesdienst-Angebote.

Bild 6: Das Positive zuerst: Auch hier erfreut der originelle Rubrikentitel. Die bunten Terminhinweise für die Pfarreiengemeinschaft unter dem Titel „Klangfetzen“ zu präsentieren, ist ein stimmiger Einfall. Allerdings gibt es Verbesserungsvorschläge: Beim genauen Hinschauen fällt nämlich auf, dass auf dieser und den anderen Klangfetzen-Seiten mit Farben gearbeitet wird. Jeder Pfarrei ist eine Farbe zugeordnet, die vor allem bei den „Klangfetzen“ die Zuordnung erleichtern soll. Das gelingt aber nur, wenn das Konzept auch erklärt wird. Vielleicht genügte es schon, wenn die kleinen und entsprechend farbigen Kirchenbildchen auf der Titelseite den Pfarrei-Namen zugeordnet und insgesamt etwas größer wären. Die farbigen Ortskennzeichnungen auf den Termin-Seiten dürften ebenfalls ein paar Punkt größer und damit lesbarer sein.

Hinweis: Aus datenschutzrechtlichen Gründen wurden Gesichter auf den Fotos der Beispielseiten teilweise unkenntlich gemacht.

Allgemeine Informationen:

  • Erscheinungsweise: zweimal im Jahr, diesmal Mai und November
  • Auflage: rund 4200 Exemplare
  • Umfang: 24 Seiten
  • Format: DIN A 5 verlängert
  • Verteilung: durch ehrenamtliche Helfer an alle Haushalte und Auslage in den Kirchen
  • Kontakt zur Redaktion: Pfarreiengemeinschaft Benediktbeuern, Dorfplatz 4, 83671 Benediktbeuern, E-Mail: pg.benediktbeuern@bistum-augsburg.de

Logo Pfarrbrief-Check

Sind Sie interessiert an einer wohlwollend-kritischen Besprechung Ihres eigenen Pfarrbriefes?

Die beiden Journalistinnen Christine Cüppers und Ingrid Fusenig nehmen Pfarrbriefe unter die Lupe. Wer diesen kostenfreien Service von Pfarrbriefservice.de nutzen möchte, schickt am besten sowohl eine pdf-Datei des Pfarrbriefs an elfriede.klauer@pfarrbriefservice.de als auch die gedruckte Version per Post an Pfarrbriefservice.de, Team Pfarrbrief-Check, Haus Sankt Bruno, Promenade 37, 97437 Haßfurt. Jede Pfarrbriefredaktion erhält einen kostenfreien schriftlichen Prüfbericht, ausgewählte Beispiele werden nach Absprache online besprochen.

Rubrik „geprüft” (Übersichtsseite)

Diese Seite teilen