Titelseite der Oberhausener Pfarrnachrichten, Ausgabe April 2025
„Zusammen.wachsen“ ist seitlich auf dem Titel der Pfarrnachrichten zu lesen. Damit wird quasi ein Programm zum Ausdruck gebracht, das die Propsteipfarrei zu prägen scheint. Aus mehreren Einzelgemeinden soll und will eine Pfarrei zusammenwachsen. Ein Prozess, der in dieser Zeit viele Pfarrgemeinden „in Atem hält“. Und das ganz besonders auch in der Pfarrbrief-Arbeit. Wie geht man auf die Bedürfnisse jeder einzelnen Pfarrei ein und stellt Angebote, Aktivitäten und Menschen dar, ohne den Pfarrbrief zu kleinteilig und unübersichtlich zu gestalten?
Die Redaktion in Oberhausen hat dazu Rubriken geschaffen, unter denen sie vor allem Veranstaltungshinweise zusammenfasst, aber auch andere Informationen. Über die „Pflicht-Aufgabe“ der Information hinaus gehört zur Kommunikation in der Pfarrei und mit den Menschen allerdings auch die „Kür“. Lesestoffe wie kurze Portraits von engagierten Menschen und Gruppen etwa sollten unbedingt vorkommen, denn auch solche Beiträge sind „Pfarrnachrichten“.
Titel
Wenn das mal kein Hingucker-Titelfoto ist! Natürlich fällt der Produkthinweis „Pfarrnachrichten“ stark ins Auge, ebenso die übrigen wichtigen Informationen darüber, was der Leser hier überhaupt in Händen hält. Umso verwunderter, erstaunter und im günstigen Fall positiv beeindruckt wird er und sie über das Foto sein. Was will dieses Bild in Bezug auf Nachrichten aus der Pfarrei wohl sagen? Das Nachdenken beginnt, die Neugier ist geweckt – und damit der Einstieg in die Pfarrbrief-Lektüre geglückt. Genau so soll es sein.
Hinweis: Aus datenschutzrechtlichen Gründen sind Gesichter und Namen auf den gezeigten Beispielseiten teilweise unkenntlich gemacht.
Gelungen
Bild 1: Sehr gut, dass der Bezug und vor allem die notwendige Erklärung zum Titelfoto gleich aus der Überschrift auf Seite 3 erkennbar werden. Neugierige Leser darf eine Pfarrbrief-Redaktion nämlich nicht allzu lange alleine lassen mit der Frage nach dem „Was will mir das sagen?“ Somit kommt das „Wie fröhlich bin ich aufgewacht!“ genau an der richtigen Stelle. Und die Ausführungen von Propst Müller zum Thema Aufstehen leiten sehr inspirierend über vom Titelbild zum anstehenden Osterfest und in den Alltag der Leser.
Bild 2: Einen ganz praktischen und wichtigen Service bietet die Redaktion mit diesen Informationen aus der Friedhofsverwaltung. Zunächst wird erklärt, worum es geht. Aus der Übersicht ist dann sehr gut zu entnehmen, welche Gräber von der anstehenden Räumung betroffen sind. Damit können die Betroffenen aktiv werden und sich kümmern.
Bild 3: Schon am oberen Bildband mit dem farbigen Graffito wird deutlich: Diese Seite spricht eher junge Menschen an. „Jugendarbeit in der Pfarrei“ ist eine wichtige Rubrik, geht es doch auch darum, Jugendliche als Pfarrbrief-Leserinnen und -Leser anzusprechen. Dies auf ganz persönliche und direkte Weise zu tun, ist gut und richtig. Allerdings dürfte der Textblock mit all den Termininformationen etwas aufgelockerter erscheinen, vielleicht mit der ein und anderen Zwischenüberschrift.
Bild 4: Acht Kirchorte der Propstei werden auf Seite 25 mit Bild und Anschrift vorgestellt. Dazu eine übersichtliche Gottesdienstordnung „zu bauen“, ist eine echte Herausforderung. Diese Aufgabe wird mit den in der Regel zweiseitigen Wochen-Übersichten gut erfüllt. Chronologisch geordnet finden die Leser die Angebote mit allen wichtigen Angaben. Ein wenig rätselhaft sind die Namen jeweils rechts neben dem Gottesdienst. Dazu sollte in den oberen Erklärungen noch darauf hingewiesen werden, dass es sich um die Zelebranten handelt. Ansonsten aber erfüllt diese Gottesdienstordnung sehr gut ihren Zweck als Serviceangebot.
Ausbaufähig
Bild 5: „Personalwechsel in der Verwaltung“ heißt die Überschrift, unter der sich Abschied und Willkommen von Mitarbeitenden der Pfarrei „verbergen“. Weder der Titel noch die Aufmachung der doch wichtigen Personalnachrichten machen wirklich neugierig. Der ungegliederte Textblock schreckt in seiner Kompaktheit eher vom Lesen ab, als dass er dazu einlädt. Und dabei enthält gerade dieser Beitrag so viel Potential: Die neuen Mitarbeitenden sollten unbedingt mit Foto vorgestellt werden, damit sie auch „auf der Straße“ wiedererkannt und angesprochen werden können. Das gilt auch für die Menschen, die sich über Jahre engagiert und für die Gemeinde gearbeitet haben – offenkundig als „Multitalente“. Sie sollten zum Abschied noch einmal gezeigt und mit ihren Fähigkeiten gewürdigt werden. Dazu könnte jeder und jede eine eigene Überschrift und ein Foto bekommen. Um den Beitrag abwechslungsreicher zu gestalten, hätte sich auch die Form eines Interviews angeboten, in dem die künftigen Ruheständler zu ihren Einsatzbereichen, ihrer Motivation und den Highlights der Tätigkeit befragt werden. Ein solcher Beitrag wäre ein spannender, schöner Lesestoff, also die „Kür“ – über die „Pflicht“ der Pfarrbriefarbeit hinaus.
Bild 6: Grundsätzlich ist diese „Rückblicke“-Rubrik eine sehr gute Idee. Zurückliegende Ereignisse aus dem Pfarreileben kurz und knapp in Wort und Bild Revue passieren zu lassen, ist deutlich sinnvoller, als sich seitenweise mit Vergangenem zu beschäftigen. Allerdings machen Fotos nur dann wirklich Sinn, wenn sie in einer Größe gedruckt sind, die Motive klar erkennen lässt. Unter dem oberen Bildband mit mehreren Bildern noch drei recht kleine Fotos zu platzieren, ist etwas viel des Guten. Außerdem fehlen die erforderlichen Bildunterschriften, die erklären würden, wer da wobei zu sehen ist.
Bild 7: „Tipps und Termine in der Pfarrei“ lautet die Überschrift über sieben Pfarrbrief-Seiten. Davor gibt es noch die Rubrik „Kirchenmusik“, die ebenfalls Termine und Veranstaltungshinweise enthält. Und während es auf den folgenden Terminseiten dann kurze, knappe Hinweise lediglich mit Datum, Art und Ort der Veranstaltung sowie der Uhrzeit gibt, sind andere Tipps in teils längere Textbeiträge eingebunden. Das wirkt insgesamt etwas unübersichtlich. Auch dürften sich „Nicht-Insider“ oder Neubürger mit der Orientierung schwertun. Und diese Form lässt eher nichts ahnen vom „zusammen.wachsen“. So schwierig es ist, die Terminfülle für mehrere Gemeinden in einer Pfarrei sinnvoll und nutzbar zu präsentieren – hier fehlt es an einem einheitlichen Konzept.
Allgemeine Informationen
- Erscheinungsweise: monatlich
- Auflage: 2500 Exemplare
- Umfang: 38 Seiten – variabel je nach den Inhalten
- Format: Din A 5
- Verteilung: Auslage in den Kirchen und an ausgewählte kirchlichen Orten
- Kontakt zur Redaktion: KKG Propstei St. Clemens, Team Pfarrnachrichten, Klosterstraße 21, 46145 Oberhausen, E-Mail: pfarrnachrichten@stclemens.de
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Die beiden Journalistinnen Christine Cüppers und Ingrid Fusenig nehmen Pfarrbriefe unter die Lupe. Wer diesen kostenfreien Service von Pfarrbriefservice.de nutzen möchte, schickt am besten sowohl eine pdf-Datei des Pfarrbriefs an elfriede.klauer@pfarrbriefservice.de als auch die gedruckte Version per Post an Pfarrbriefservice.de, Team Pfarrbrief-Check, Haus Sankt Bruno, Promenade 37, 97437 Haßfurt. Jede Pfarrbriefredaktion erhält einen kostenfreien schriftlichen Prüfbericht, ausgewählte Beispiele werden nach Absprache online besprochen.