Den Pfarrbrief als Medium ernst nehmen

Internetportal www.pfarrbriefservice.de bietet Hilfen an

von Klaus Behne am 04.10.2002 - 10:03  

Medienbischof Friedrich Ostermann klickt am 6. September 2002 Pfarrbriefservice.de online.

Münster (KNA) Ein "Schwergewicht kirchlicher Medienarbeit" nannte Medienbischof Friedrich Ostermann die in den meisten deutschen Gemeinden von ehrenamtlichen Mitarbeitern erarbeiteten Pfarrbriefe. Bei der Vorstellung des Internetangebots www.pfarrbriefservice.de am Freitag in Münster räumte der Weihbischof allerdings ein, dass sich die Bischöfe noch nie mit diesem Medium befasst hätten. Dabei seien Pfarrbriefe als "Stimme des Volkes" von großer Bedeutung. Er sieht die Chance, dass mit dem Medium auch der Kirche fern stehende Gemeindemitglieder erreicht werden - ein Mittel, die um sich greifende Anonymisierung der Menschen aufzubrechen.

Öffentlichkeitsarbeiter der Diözesen Aachen, Bamberg, Eichstätt, Limburg, Mainz, Münster und Paderborn wollen den Pfarrbriefmachern Hilfen geben, ihre Arbeit zu professionalisieren. Das geschieht durch Anleitungen zum Texten, zum Layout, zur Bearbeitung von Bildern oder durch Informationen zur technischen Ausstattung. Der kostenlose Zugriff zu Bildern und Texten, zu Gestaltungsvorlagen gehört ebenso zum Programm wie die Rubriken "Kalender" und "Monatsthemen", die als Anregung für eigene Beiträge des Pfarrbriefteams dienen können. Die Rubrik "Foren" soll dem Austausch der Pfarrbriefleute dienen. Gedacht ist auch an die Vorstellung eines Pfarrbriefs als Anregung für die eigene Praxis. Unter "Lob und Kritik" sollen Vorschläge zur Optimierung des Erscheinungsbildes unterbreitet werden.

Ausdrücklich würdigte Ostermann die "Vorläufer" des neuen Internetangebots. Ohne deren Vorarbeit sei die Einrichtung dieses Angebots nicht möglich gewesen. Die Zusammenarbeit mit den bisher nicht beteiligten Diözesen ist ausdrücklich erwünscht. Die Nutzer des Angebots müssten den neuen Rahmen mit Leben füllen.

Matthias Kopp, in der Deutschen Bischofskonferenz für das Projekt zuständig, verwies auf eine Allensbach-Untersuchung zum Ansehen der Kirche. Sie habe gezeigt, dass für katholische Bürger Pfarrbriefe das erste Medium vor Kirchenzeitung und "Wort zum Sonntag" seien. Grund genug dafür, so Ostermann, Pfarrbriefe zu professionalisieren. Redaktionssprecher Johannes Simon vom Internetteam formulierte als Zielvorstellung: "Dort, wo der Pfarrbrief nicht allein Einblicke und Informationen aus dem Gemeindeleben bietet, sondern auch Lebensfragen der Menschen von heute thematisiert und zum Gespräch einlädt, ist er die Chance zum Gelingen einer lebendigen Pastoral und eines Zusammenlebens der Menschen untereinander."

Klaus Behne
Stand: 2002

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