Bei der Pfarrbrief-Arbeit ruhig externe Hilfen in Anspruch nehmen

Geprüft: Pfarrbrief „Glockenschlag“ der Gemeinde St. Antonius Gernrode

von Christine Cüppers am 03.07.2018 - 06:00  

Die Titelseite des Glockenschlags, Pfarrbrief der Gemeinde St. Antonius in Gernrode

Wer macht eigentlich den Pfarrbrief? So selbstverständlich das Produkt immer wieder erscheint, so wenig wissen viele Leser und Gemeindemitglieder, wer dafür verantwortlich zeichnet, wer die Informationen aus den Gemeinden „verarbeitet“ und die Seiten füllt. Oftmals hängt die ganze Arbeit an der Pfarrsekretärin. Bisweilen gibt es ein Redaktionsteam, so wie am Beispiel des „Glockenschlag“, den drei engagierte Menschen alle vier Monate erarbeiten.

Angesichts der Vielfalt von Anforderungen, Informationen gut zu kommunizieren, fällt es nicht schwer, sich den Berg von Arbeit für die engagierten Pfarrbrief-Macher vorzustellen. Die Redaktion in Gernrode hat für sich die Vorzüge professioneller Unterstützung entdeckt und nutzt das umfangreiche Angebot an Texten und Fotos von Pfarrbriefservice.de. Damit schont das Team seine Ressourcen und setzt sie da ein, wo sie für eigene Beiträge über Menschen und Aktivitäten der Gemeinde gefordert sind. Das Ergebnis dieser sinnvollen Arbeitsteilung ist ein lesenswerter Pfarrbrief mit viel Interessantem, auch für Nicht-Gemeindemitglieder.

Titelseite

Schon auf den ersten Blick fällt der „Glockenschlag“ positiv auf: Die Titelseite ist sehr ansprechend gestaltet. Farblich abgestimmt, nicht plakativ, aber doch aussagekräftig und Neugier weckend präsentiert sich der Pfarrbrief. Dazu trägt natürlich besonders der originelle Name bei. Das nicht minder originelle Foto regt zum genauen Hinschauen, Nachdenken und dann zum Einsteigen in die Lektüre ein. Und damit sind fast alle Anforderungen an eine gute Pfarrbrief-Titelseite erfüllt. Perfekt wären noch einige Appetithappen in Form von kurzen Überschriften aus dem Inhalt, die Lust aufs Lesen machen. Auch das Schwerpunktthema der Ausgabe sollte bereits auf dem Titel benannt sein.

Gemeinde St. Antonius Gernrode

Bild 1

Gemeinde St. Antonius Gernrode

Bild 2

Gemeinde St. Antonius Gernrode

Bild 3

Gelungen

Bild 1: Passend zur Erscheinungszeit des Pfarrbriefs beschäftigen sich mehrere Beiträge mit dem Fasten. Dem widmet sich unter der Kopfzeile „Monatsthema“ auch ein zweiseitiges Interview mit dem Trierer Pastoraltheologen Martin Lörsch, durch dessen Foto der Beitrag gleich persönlicher wird. Dieses Gespräch ist kein „Eigenprodukt“ der Pfarrbriefredaktion, sondern ein Beitrag, der von Pfarrbriefservice.de heruntergeladen wurde. So erspart sich die Redaktion einerseits die Arbeit, selber einen kompetenten Gesprächspartner ausfindig machen und einiges an Zeit für Vor- und Nachbereitung des Interviews aufbringen zu müssen. Andererseits werden der Blick über die eigene Gemeinde hinaus geweitet und andere Perspektiven zum Thema angeboten.

Bild 2: Der Beitrag unter der Rubrik „Ehrenamt“ ist ein gutes Beispiel dafür, wie Engagement in der Gemeinde gewürdigt werden kann. Zusätzlich zu einer kurzen Erläuterung der Bedeutung von Wegekreuzen in der Gemeinde wird ein Mensch vorgestellt, der sich kümmert. In Bild und Text bekommt der Einsatz fürs Gemeinwohl eine persönliche Note und ein freundliches Gesicht. Das ist Anerkennung der geleisteten Arbeiten. Vielleicht ist gerade ein solcher Beitrag im Pfarrbrief für den einen oder anderen Leser auch Anregung und Motivation, sich selber im Rahmen der Möglichkeiten einzubringen.

Bild 3: Kurze Meldungen und Hinweise im Pfarrbrief unterzubringen, ist immer wieder eine Herausforderung, besonders an die Seitengestalter. Vielfach wird mit Kästchen und Strichen, mit unterschiedlichen Schriftgrößen und -farben gearbeitet, was nicht unbedingt zur Übersichtlichkeit beiträgt. Dieses Beispiel zeigt die Vorzüge einer Pinnwand. Als angeheftete Notizen informieren vier Nachrichten klar, eindeutig und kurz über Wesentliches. Und die Seite fällt sogar bei oberflächlichem Blättern sofort ins Auge. Wichtig und wertvoll ist gerade an dieser Stelle auch der Hinweis auf die Internetadresse der Pfarrei.

Gemeinde St. Antonius Gernrode

Bild 4

Gemeinde St. Antonius Gernrode

Bild 5

Gemeinde St. Antonius Gernrode

Bild 6

Ausbaufähig

Bild 4: Die Information über die Kommunion-Vorbereitung zählt zu den wichtigen Inhalten von Pfarrbriefen. Schließlich soll die Gemeinde erfahren, wie die Kinder und ihre Begleiter diese Zeit gestalten und inhaltlich füllen. Die Gestaltung dieser Seite lädt aber leider so gar nicht zum Lesen und Nachspüren des Erlebten ein: Der Text kommt zu wuchtig daher. Dem gegenüber ist das Foto der Kommunion-Gruppe viel zu klein. Niemand ist wirklich zu erkennen, das Bild also ohne Aussagekraft. Mehr Bild – weniger Text wäre in diesem Fall die gute Lösung gewesen. Überdies ist die Veröffentlichung der Namen mit vollständigen Adressen ein kritischer Punkt. Der Beitrag „Datenschutz: Risiko Pfarrbrief?“ auf Pfarrbriefservice.de informiert ausführlich zu diesem Thema.

Bild 5: Und gleich noch ein Beispiel für unausgewogenes Text-Bild-Verhältnis: Das Foto vom Preisträger ist zwar angemessen groß. Aber: Es fehlt die Bildunterschrift! Außerdem müsste der umfangreiche Text unbedingt durch Zwischentitel untergliedert sein. Als Block über insgesamt zweieinhalb Spalten schreckt er eher ab. Dabei lohnt sich die Lektüre, die nicht nur das Engagement des Preisträgers darstellt, sondern auch Ansporn zum Mitmachen und Mitgestalten ist.

Bild 6: Übersichtlich und klar bietet die letzte Pfarrbrief-Seite Überblick über die Gottesdienst-Angebote an den Kar- und Ostertagen sowie eine besondere Einladung an die Kinder. Abgesehen von den unnötig unterschiedlichen Schriftarten, Kursiva und Unterstreichungen ist die Gestaltung grundsätzlich in Ordnung. Allerdings fehlen an dieser (oder einer anderen) Stelle im Pfarrbrief der Hinweis auf regelmäßige Gottesdienst-Angebote sowie die Kontaktdaten wenigstens zu Pastoralteam und Pfarrbüro. Der Pfarrbrief sollte sich immer auch an Menschen wenden, die nicht regelmäßig zur Kirche gehen und nicht über alles Bescheid wissen. Nutzen Sie deshalb die Chance, Nicht-Insider auch durch einen guten, übersichtlichen Service anzusprechen.

Hinweis: Aus datenschutzrechtlichen Gründen wurden Gesichter auf den Fotos und Namen teilweise unkenntlich gemacht.

Allgemeine Informationen:

  • Erscheinungsweise: vierteljährlich
  • Auflage: 700 Exemplare
  • Umfang: 16 Seiten
  • Format: DIN A 4
  • Verteilung: Verteilung durch Ehrenamtliche an alle Haushalte im Gemeindegebiet
  • Kontakt zur Redaktion: Pfarrei St. Antonius Worbis, Friedensplatz 7, 37339 Worbis, E-Mail: glockenschlag@st-stephan-gernrode.de.

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Die beiden Journalistinnen Christine Cüppers und Ingrid Fusenig nehmen Pfarrbriefe unter die Lupe. Wer diesen kostenfreien Service von Pfarrbriefservice.de nutzen möchte, schickt am besten sowohl eine pdf-Datei des Pfarrbriefs an elfriede.klauer@pfarrbriefservice.de als auch die gedruckte Version per Post an Pfarrbriefservice.de, Team Pfarrbrief-Check, Haus Sankt Bruno, Promenade 37, 97437 Haßfurt. Jede Pfarrbriefredaktion erhält einen kostenfreien schriftlichen Prüfbericht, ausgewählte Beispiele werden nach Absprache online besprochen.

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