"Wir sind auch ganz normale Leute" - Leben mit Behinderung

Das Schwerpunktthema für August 2007

von Elfriede Klauer am 02.05.2007 - 22:00  

„Wir sind auch ganz normale Leute!“ – „Ich finde das unerhört, wenn man uns nicht ernst nimmt.“ – „Behindert heißt doch, jemand meint, ich wär ein Arsch, und das finde ich nicht in Ordnung.“

Diese Aussagen stammen von erwachsenen Menschen mit geistiger Behinderung, die sich zu Wort melden. Sie wollen kein Mitleid, sondern – wie andere behinderte Menschen auch – in ihrer Andersartigkeit Anerkennung und Respekt. Was es heißt, mit Behinderung zu leben, wollen die nachfolgenden Texte beleuchten. Vielleicht sind sie Anstoß für Sie als Pfarrbriefredakteurin oder –redakteur, sich mit diesem Thema in Ihrem Pfarrbrief auseinanderzusetzen. Die Texte laden dazu ein, vor allem das Miteinander von behinderten und nicht behinderten Menschen in den Blick zu nehmen. Gerne können Sie die Texte mit Quellenangabe auch gekürzt übernehmen.

    Bilder
    von

    Björn Strommel

    Mein Name ist Björn Stommel. Ich bin seit meiner Geburt schwerstmehrfach behindert und Rollstuhlfahrer. Als ich drei Jahre alt war, wurde mein Freund Thomas geboren.

    von

    Bundesverband für Körper- und Mehrfachbehinderte

    „Ich weiß jetzt, wie es mir gelingen kann, meinen größten Traum zu realisieren. In meinem Workshop habe ich vom trägerübergreifenden persönlichen Budget erfahren. Das kann mir helfen, zukünftig unabhängig von meinen Eltern zu leben“, sagt Kathrin, eine Teilnehmerin der 5.

    von

    Bundesvereinigung Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung

    Wenn Sie Menschen mit Behinderung begegnen:

    von

    "Eine Person ist nicht behindert, sondern sie wird erst behindert! Die Auswirkungen einer Behinderung werden wesentlich mitgeprägt von den Möglichkeiten, die die Gesellschaft anbietet oder behinderten Menschen vorenthält.

    von

    Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung

    Wenn es um das Thema „Selbstbestimmung“ geht, ist Anke Orbitz, eine junge Frau, die über die Art und Ursache ihrer Beeinträchtigung nicht sprechen möchte, Feuer und Flamme, und mitunter gerät sie auch in Rage. „Menschen mit Lernschwierigkeiten werden so oft bevormundet.

    von

    Björn Strommel

    Neugierig und fröhlich, so kenne ich dich,
    immer rätselhaft, so bleibst du für mich.
    Ich sehe dich an, doch nicht in dich hinein,
    aber eines ist sicher, deine Seele ist rein.

    von

    Björn Strommel

    Wenn man ein Kind sein eigen nennt,
    die Zukunft von ihm niemand kennt,
    kommt es behindert auf die Welt,
    sich die Zukunftsfrage ernsthaft stellt.

    von

    Sandra Stommel

    Mein Wunsch ist es, dass viele Menschen eine positive Meinung über behinderte Menschen erlangen. Es erstaunt mich, dass immer noch so viele Menschen teilweise ängstlich und verunsichert gegenüber behinderten Menschen sind.

    von

    Simone Ahrens

    Mein Name ist Simone Ahrens. Ich bin 34 Jahre alt und von Beruf Diplom-Mathematikerin (FH). Mein Sohn Kevin ist am 21.11.1990 in Berlin geboren und kam mit einer schweren Hirnschädigung zur Welt.

    von

    Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung

    „Das Leben mit Kilian empfinde ich trotz Stress, Sorgen und Ängsten als große Bereicherung.

    von

    Emily Perl Kingsley

    Ich werde oft gefragt, wie es ist, ein behindertes Kind großzuziehen. Es ist wie folgt: Wenn man ein Baby erwartet, ist das, wie wenn man eine wundervolle Reise nach Italien plant. Man deckt sich mit Reiseprospekten und Büchern über Italien ein und plant die wunderbare Reise.

    von

    Bundesverbandes für Körper- und Mehrfachbehinderte

    Die 1. Frauenkonferenz für Frauen mit Behinderung findet Anfang November in Rheinsberg bei Berlin statt.

    von

    Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung

    Es ist gar nicht so leicht zu definieren, was eine geistige Behinderung ist. Jedenfalls ist es keine Krankheit, wie oft geglaubt wird.

    von

    Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung

    In der Statistik heißt es, dass 3 Prozent aller Kinder in irgendeiner Form behindert zur Welt kommen. 2 Prozent aller Kinder werden während der Schwangerschaft oder der Geburt geschädigt. Die meisten Behinderungen entstehen erst im Verlauf des späteren Lebens.

    von

    Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung

    Die Frage „Was sind das für Menschen?“ finden Sie am besten beantwortet, indem Sie auf geistig behinderte Menschen zugehen und Gelegenheit haben, sie persönlich kennen zu lernen.

    von

    Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung

    • „Wir sind auch ganz normale Leute!“
    • „Ich finde das unerhört, wenn man uns nicht ernst nimmt.“
    • „Behindert heißt doch, jemand meint, ich wär ein Arsch, und das finde ich nicht in Ordnung.“
    • „Jeder hat seine Grenzen im Leben, es ist doch nichts Schlimmes.“
    von

    Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung

    Was sich behinderte Menschen von der Gesellschaft wünschen:

    Buchtipp: Doris Stommel-Hesseler: „In mir ist Freude“

    Doris Stommel-Hesseler, Buchautorin aus dem Rheinland, ist es gelungen, gemeinsam mit Eltern und Geschwistern behinderter Kinder aus Deutschland, Griechenland und der Schweiz eine neue Sichtweise zum Thema "Behinderung" und "Anderssein" in einem Buch zu verfassen. Der Titel dieses Buches "In mir ist Freude" lädt den Leser ein, an Schicksalen, in denen die Freude am besonderen Kind im Vordergrund steht, teilzuhaben. Es ist in vortrefflicher Weise gelungen Erfahrenes mit tiefem Sinn spüren zu lassen. Insgesamt 80 Farbfotos unterstreichen die Texte, von denen jeder einzelne geschilderte Schicksalsweg mit seiner Andersartigkeit berührt. Teilweise wussten die Eltern dieser Kinder schon während der Schwangerschaft, dass sie ein behindertes Kind erwarten. Sie haben sich ganz bewusst gegen eine Abtreibung und somit für das Leben dieses Kindes entschieden. Aus den Zeilen sprechen Gelassenheit, Annehmen ohne Vorbehalt, Zusammenhalt und vor allem eine ansteckende, gelebte Freude. Es wird deutlich: Leben mit Behinderung ist lebbar, Wege sind oft anders, aber gehbar, Gefühle werden richtig fühlbar, das Leben ist intensiv.

    Ein Buch das Mut macht, das Hoffnung gibt, das Kurzschlusshandlungen während einer Schwangerschaft mit einem behinderten Fötus verhindern möchte. Ein Buch, das in keiner Schul-Abschlussklasse und in keiner Risiko-Schwangerschaftsberatungsstelle fehlen sollte.

    „In mir ist Freude“, 286 Seiten, 80 Farbfotos, ISBN-Nr. 978-3-9810623-0-4 erhältlich im Buchhandel oder Doris-Verlag ab Juni 2007 zum Preis von 16,90 Euro Doris-Verlag, Doris Stommel-Hesseler, Mittelsaurenbach 3, 53809 Ruppichteroth E-Mail: DoSto-He@t-online.de, Telefon und Fax: 02295/903658

    Diese Seite teilen