Lesen – Urlaub im Kopf

Das Schwerpunktthema für Juli / August 2016

von Elfriede Klauer am 13.05.2016 - 11:00  

Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne, meinte einmal der Schriftsteller Jean Paul. Laden Sie Ihre Leserinnen und Leser ein zu einem Sommer mit Büchern, zu einer Auszeit im Alltag, zu einer Oasenzeit in einer schnelllebigen Welt. Die Materialien dieses Monatsthemas verführen zum Lesen – wetten?

    Bilder
    von

    Klaus Jäkel

    Text-Variante 1
    Buchstaben

    seid ihr – kleine
    Wunder-Stäbchen
    wie ich meine
    von A bis Z – von Z bis A
    von Alpha bis zu Omega

    von

    In Deutschland existieren derzeit knapp 3.900 katholische öffentliche Büchereien, die sich größtenteils in Trägerschaft der einzelnen Pfarrverbünde befinden. Schwerpunkte des Buchangebotes sind Spiritualität und gehobene Unterhaltungsliteratur.

    von

    Susanne Holzapfel

    Was Möpse und Bücher gemeinsam haben? Ganz einfach: Ohne sie ist ein Leben möglich, aber sinnlos. Die erste Behauptung stammt vom vermutlich beliebtesten Humoristen, der je eine quietschgelbe Ente zu zwei nackten Männern in die Wanne gesetzt hat: Loriot.

    Lesegedichte für Kinder

    von

    Hans-Werner Kulinna

    Der Bücherwurm

    Der Bücherwurm, der Bücherwurm,
    hat keine Lust heut' was zu tun.

    Er liegt im hellen Sonnenschein,
    die Bücher lässt er heute sein.

    Er kriecht so langsam durch den Sand,
    ein Bücherkind liegt dort am Strand.

    Mit Büchern den Horizont erweitern und den Alltag hinter sich lassen

    von

    Melissa Hellebrandt

    In unserem stressigen und durchgeplanten Alltag bleibt kaum noch Zeit für die schönen Dinge des Lebens. Gerade deswegen sollte man sich am besten täglich Oasen schaffen, in denen man sich Zeit für sich nimmt. Diese Oase sollte weder kompliziert noch anstrengend und immer verfügbar sein.

    Über das Lesen und kirchliche Büchereien als Kulturtankstellen

    von

    Markus Potthoff

    Ich habe immer einen ganzen Stapel Bücher in der Tasche, auf dem Schreibtisch oder dem Nachttisch. Ich genieße Zeiten, in denen ich ungestört in meine Lesewelten abtauchen kann.

    von

    Hans-Werner Kulinna

    (Texte zum Buchsonntag 2005)

    Buchtipps vom St. Michaelsbund

    Ab 6 Jahren

    Dagmar Chidolue: Millie in der Villa Kunterbunt, ISBN 9783791527475, 12,95€

    Wieder einmal geht Millie mit Mama, Papa, natürlich der kleinen Schwester Trudel und diesmal auch noch Tante Gertrud auf Reisen. Und diesmal geht es nach Schweden! Die Familie wohnt in einem schönen kleinen Holzhaus, das fast aussieht wie bei den Kindern in Bullerbü, und überall begegnet die kleine Leseratte Millie natürlich den Spuren von Astrid Lindgren und ihren Büchern… In Schweden ist ganz schön viel los, findet Millie, und als sie Essen fürs Abendbrot einkaufen, muss sie sehr darüber lachen, weil alles so lustig klingt – denn was zum Beispiel ist „Rökt skinka“? Ein besonders aufregendes Erlebnis in diesem Urlaub ist der Besuch bei Pippi Langstrumpf in der Villa Kunterbunt. Am Ende sind alle sich einig: Schweden ist toll! (Und bei „rökt skinka“ handelt es sich um geräucherten Schinken!)

    Ab 8 Jahren

    Kirsten Boie: Ferien im Möwenweg, ISBN 9783789120251, 14,99€

    Endlich Sommer im Möwenweg! Doch als Tara erfährt, dass ihre beste Freundin Tieneke zu entfernten Verwandten auf einen Bauernhof reisen soll, findet sie es gar nicht mehr so schön, dass die großen Ferien vor der Tür stehen. Aber da haben ihre Eltern eine prima Idee - und Tara, Tieneke und die anderen Mädchen und Jungen aus dem Möwenweg dürfen alle zusammen bei Tante Imke zelten. So beginnen aufregende Ferientage mit Schwimmen im See, dem Erforschen der Ziegeninsel, Mitternachtspartys, heimlichem Spionieren und vielem mehr. Das große Abenteuer ist nie sehr weit entfernt – und wenn es einfach darin liegt, nicht ständig von fürsorglichen Erwachsenen beaufsichtigt zu werden …

    für Erwachsene

    Hofmann, Beate; Hofmann, Olaf: Einfach raus! Wie Sie Kraft aus der Natur schöpfen. 2016 Patmos Verlag, 978-3-8436-0715-5, 16,99€  

    Raus aus der Zeitnot – raus aus dem Druck der Fremdbestimmung! Und wohin? In die Natur! Dieses Ratgeber-Lesebuch bietet in der Kombination von Fakten, Interviews und Praxistipps dazu viele Denkanstöße und Impulse. Naturnähe ist die angesagte neue Kraftquelle, ein „Lebenslernfeld“, das vor unserer Haustür liegt und dessen Vorzüge es zu nutzen gilt, um bewusst innezuhalten und den Kontakt zu uns selbst zu suchen. Schon Hildegard v. Bingen sprach von „Grünkraft“ – einer Ressource, die für Krisen stark machen kann und zu einem erfüllten, achtsamen Leben verhilft.

    Meisen, Annette; Wrba, Ernst: Der kleine Toskana-Verführer. Impressionen aus dem Land der Villen, Weine und Zypressen. 2016 Bruckmann, 978-3-7343-0765-2, 12,99 EUR

    Ein kleines, reich bebildertes Lesereisebuch, das sich unterhaltsam erzählend dem Feeling für diese Region und ihren landschaftlichen, kulinarischen, kulturellen und historischen Besonderheiten widmet. Erfreulicherweise wird der Leser dabei mit allen Klischees dieser romantischen Ideallandschaft bedient. Doch nicht nur deshalb als inspirierende Lektüre zur Reisevorbereitung empfohlen - sozusagen knapp vor dem Losfahren, das danach sicher nicht lange auf sich warten lässt, womit das Buch dann seinem Titel alle Ehre gemacht hätte.

    Ángeles Donate: Der schönste Grund, Briefe zu schreiben. München: Thiele, 2016, ISBN 978-3-85179-341-3. 20 €

    Weil niemand mehr Briefe schreibt, soll das Postamt im kleinen spanischen Porvenir geschlossen werden - eine Hiobsbotschaft für die alleinerziehende Postbeamtin Sara, die aus ihrem geliebten Heimatdorf in eine größere Stadt versetzt werden soll. Ihre mütterliche Freundin Rosa ersinnt einen heimlichen Plan, mit dem sie das Unheil abwenden will. Und plötzlich füllt sich Saras Postsack wieder…. Ein bezaubernder Liebesroman und eine leidenschaftliche Hommage an das Briefeschreiben als eine vielleicht bald schon vergessene Form der Kommunikation.

    Hörbuch für Erwachsene

    Benedict Wells: Vom Ende der Einsamkeit. Zürich: Diogenes Hörbuch, 2016, ISBN 978-3-257-80372-3. 25 €

    Jules ist acht Jahre alt, als seine Eltern bei einem nächtlichen Verkehrsunfall ums Leben kommen. Er und seine beiden älteren Geschwister werden auf ein staatliches Internat geschickt, wo es ihnen an nichts Materiellem fehlt, der atmosphärische Unterschied zu ihrem behüteten, liebevollen Elternhaus jedoch nicht größer sein könnte. Besonders für den kleinen Jules ist der Verlust der Eltern prägend, der einst so freche, kleine Kerl wird zu einem unsicheren, verträumten Einzelgänger, der nur eine einzige Freundin findet: Alva. Zehn Jahre nach dem Abitur löst die Wiederbegegnung mit seiner Jugendliebe eine Kette von Ereignissen aus, an deren Ende die Geschwister einander wieder nahe kommen und endlich über ihren Verlust sprechen können. Ein außerordentlich bewegender Roman über Familie, Liebe und den „unveränderlichen Kern“ eines Menschen, der von Robert Stadlobers jugendlich-lässiger Interpretation kongenial ins Ohr geht.

    Tipps für Pfarrbriefredaktionen

    Büchereimitarbeiter vorstellen

    Gibt es bei Ihnen eine (katholische) Bücherei vor Ort? Wie wäre es, die Mitarbeiter, die bei den katholischen Büchereien meist ehrenamtlich engagiert sind, im Pfarrbrief kurz vorzustellen? Interessant sind zu erfahren

    • der Name
    • das Alter
    • evtl. der Beruf
    • die Motivation zur Mithilfe
    • das persönliche Lieblingsbuch für einen entspannten, anregenden Sommer

    Zeigen Sie die Mitarbeiter auch im Bild.

    Bücherei vorstellen

    Manchmal kommen Menschen nicht in eine Bücherei, weil sie schlichtweg nicht wissen, wo sie ist. Wo befindet sich "Ihre" Bücherei? Wie sieht das Gebäude aus? Welche Bücher und andere Medien gibt es dort? Sind vielleicht auch Spiele, Videos oder CDs ausleihbar? Wann sind die Öffnungszeiten? Versuchen Sie, das Angebot in Wort und Bild zu beschreiben, oder bitten Sie jemanden aus dem Büchereiteam, es zu tun.

    „Prominente“ Buchtipps

    Menschen interessieren sich für Prominente und ihre Lebensweise. Nutzen Sie dies auf eine gute Weise, um z.B. die Bürgermeisterin, den Pfarrgemeinderatsvorsitzenden, die Leiterin der Ministrantenrunde, den Pastoralreferenten usw. nach ihren Lieblingsbüchern zu fragen. Lassen Sie sich kurz beschreiben, was an dem Buch besonders interessant, spannend, erhellend oder unterhaltend war. Veröffentlichen Sie diese Buchtipps mit Bild des Empfehlenden und mit dem dazugehörenden Buchcover, das oft auf den entsprechenden Verlagsseiten im Internet zum Download zu finden ist.

    Vielleser interviewen

    Es gibt sie, die Menschen, die statt Fernsehen zu schauen lieber ein Buch zur Hand nehmen und viel, viel lesen. Wenn Sie so jemanden kennen, bitten Sie um ein Interview. Mögliche Fragen:

    • Wie viele Bücher lesen Sie in der Woche/ im Monat?
    • Was sind Ihre Lieblingsinhalte?
    • Was macht das Bücherlesen mit Ihnen?
    • Können Sie ein Beispiel nennen?
    • Wie würden Sie folgenden Satz beenden: Lesen ist für mich wie ...

    Denken Sie auch an ein Bild des Interviewten.

    Spielfilm-Tipp des Kath. Filmwerks: Dyslexie - Der Kampf mit den Buchstaben

    Philipp ist Barmann und führt ein zurückgezogenes Leben. Was kaum einer weiß: Er kann weder lesen noch schreiben. Dieses Geheimnis droht aufzufliegen, als plötzlich Tochter Lilly, deren Mutter bei einem Unfall verstarb, vor seiner Tür steht. Nach Startschwierigkeiten werden die zwei bald ein richtig gutes Team. Doch als Lilly krank wird und Philipp nicht weiß, was zu tun ist, weil er die Packungsbeilage nicht lesen kann, schrillen die Alarmglocken. Und der Barmann weiß: Wenn er das Sorgerecht für Lilly erhalten will, muss er etwas ändern.
    Das kompetent und einfühlsam verfilmte Drama gewährt tiefen Einblick in das Thema Legasthenie, Dyslexie, Lese-/Rechtschreib-Schwäche.

    Deutschland, 2014, 90 Minuten 
    Ein Film von Marc-Andreas Bochert 
    Produktion: Tellux Film für den BR Alpha 
    empfohlen ab 14 Jahren

    Erhältlich ist die DVD des Films unter www.filmwerk.de oder in Ihrer Medienzentrale unter www.medienzentralen.de.

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