Persönliche Geschichten wecken Neugier und Leselust

Geprüft: Pfarrbrief „Gemeinsam unterwegs“ der Pfarreiengemeinschaft Ebern

von Christine Cüppers am 09.11.2016 - 06:00  

„Reden Sie mit den Menschen, nicht über sie!“ Diese Aufforderung richtet sich öfter an Politiker, Lehrer und Personen, die eben mit Menschen zu tun haben. Sie kann auch auf den Pfarrbrief übertragen werden: Im vorliegenden Exemplar der Pfarreiengemeinschaft Ebern geht es erfreulich viel um die Menschen der Gemeinden. Viele Fotos zeigen frohe Gesichter und zeichnen so das bunte Bild einer lebendigen Gemeinde.

Aber: Es wird quasi von außen über diese Menschen gesprochen und geschrieben. Warum erzählen sie nicht selber? Wie hat sich die Kindergarten-Arbeit für die langjährige Leiterin verändert? Warum sind Menschen so weit gereist, um in ihrer alten Heimat Pfarrfest und Kommunion-Jubiläum zu feiern? Drei kurze Fragen und die Antworten als kleines Interview machen die Geschichte lebendiger, spannender und damit lesenswerter. Dabei ist der Aufwand nach kurzer Einübung sicher nur unwesentlich höher.

Titelseite

Wie bringt man die einzelnen Gemeinden einer Pfarreiengemeinschaft gleich auf der Titelseite unter? Vor dieser Herausforderung steht man auch in Ebern. Die Lösung, alle Kirchen abzubilden, funktioniert hier gerade noch, da die Anzahl überschaubar ist. Das Titelbild zeigt offenkundig wechselnde Motive aus den Gemeinden. Unbedingt sollte der ausdrucksvolle Pfarrbrief-Name „Gemeinsam unterwegs“ stärker in den Vordergrund gerückt werden und seinen Platz mit dem dicken „Pfarrbrief“ tauschen.

Pfarreiengemeinschaft Ebern/Jesserndorf/Unterpreppach

Bild 1

Pfarreiengemeinschaft Ebern/Jesserndorf/Unterpreppach

Bild 2

Pfarreiengemeinschaft Ebern/Jesserndorf/Unterpreppach

Bild 3

Gelungen

Bild 1: Viele Gemeinden bedeuten auch viele Pfarrfeste. Sie jeweils angemessen im Pfarrbrief zu präsentieren, stellt ebenfalls eine große Herausforderung für die Redaktion dar. Eine gute Idee ist es, wie hier im Eberner Pfarrbrief, einige Hauptprogrammpunkte in Bild und kurzem Text in Erinnerung zu rufen. Auf dieser Seite stimmt das Text-Bild-Verhältnis. Allerdings sollte es möglichst bei einer Seite pro Pfarrfest bleiben, wobei Ausnahmen, etwa bei besonderen Anlässen und Jubiläen, natürlich erlaubt sind.

Bild 2: „Wir sind für Sie da“ ist der richtige Titel für eine Seite, auf der Pfarrbrief-Leser einen so umfangreichen und guten Service finden können. Die wichtigen Ansprechpartner in den Gemeinden sind mit den Kontaktdaten übersichtlich aufgeführt. Allerdings gehört eine solch wichtige Service-Seite nicht „einfach irgendwohin“. Sie muss ihren festen Platz entweder ganz vorne oder ganz hinten im Pfarrbrief haben. Nur so kann sie mit einem Griff und Blick genutzt werden.

Bild 3: Jung und Alt aus den Gemeinden sollen den Pfarrbrief zur Hand nehmen und sich mit ihm vertraut machen. Da ist es eine gute Idee, sie z.B. mit einem Bibelquiz zu "locken". Wichtig wäre es noch, Neu-Lesern zu verraten, ob und was es zu gewinnen gibt, wenn alle Fragen richtig beantwortet sind.

Hinweis: Aus rechtlichen Gründen sind Gesichter auf den Fotos teilweise unkenntlich gemacht.

Pfarreiengemeinschaft Ebern/Jesserndorf/Unterpreppach

Bild 4

Pfarreiengemeinschaft Ebern/Jesserndorf/Unterpreppach

Bild 5

Pfarreiengemeinschaft Ebern/Jesserndorf/Unterpreppach

Bild 6

Ausbaufähig

Bild 4: 24 Jahre lang stand die Leiterin an der Spitze der Kita. Natürlich gilt es, ihre Arbeit auch im Pfarrbrief zu würdigen. Sowohl im Text als auch vor allem im Bild kommt sie hier allerdings zu kurz. Für solche Anlässe und Gelegenheiten drängt sich die Textform des (Kurz-)Interviews geradezu auf. Das müssen keine schwierigen Fragen und erst recht keine langen Antworten sein. Aber die Leiterin sollte selber erzählen von ihren Erfahrungen, über Veränderungen und Anekdoten.

Bild 5: Hier gleich noch ein Beispiel, wie die Pfarrbrieflektüre abwechslungsreicher und auch für nicht regelmäßige Kirchgänger lebendiger gestaltet werden könnte: Kommunionjubiläen gibt es jedes Jahr. Die einzelnen Teilnehmer aber sind immer andere, und gerade das macht die Geschichte immer wieder interessant. Wie erinnert sich der älteste Jubilar an seine Erstkommunion? Was veranlasst Menschen, zu einem solchen Fest weitere Reisen auf sich zu nehmen? Was verbinden sie heute noch mit ihrer Pfarrei? Mit solchen Beiträgen weckt man Neugier und Leselust der Pfarrbrief-Leser.

Bild 6: Eine tolle Idee, eine gute Initiative und engagierte Menschen, die ihre Kirchen Besuchern erschließen wollen. All die Aktiven haben es verdient, vorgestellt und in ihrem Engagement gewürdigt zu werden. Leider gelingt das in Text und Foto nur bedingt. Auch hier wäre ein Gespräch mit dem Initiator und ein bis zwei Teilnehmern inhaltsreicher und aussagekräftiger gewesen. Oder wie wäre es mit einer kleinen Reportage über eine „Probe-Führung“? Damit würde sicher auch Interesse bei Einheimischen geweckt werden, die ihre Kirche noch nicht so gut kennen.

Hinweis: Aus rechtlichen Gründen sind Gesichter und Namen teilweise unkenntlich gemacht.

Allgemeine Informationen:

  • Erscheinungsweise: vier Mal pro Jahr
  • Auflage: 2250 Exemplare
  • Umfang: 24 Seiten
  • Format: DIN A 5
  • Verteilung: durch Ehrenamtliche in den Gemeinden
  • Kontakt zur Redaktion: Pfarreiengemeinschaft Ebern, Pfarrgasse 2, 96106 Ebern, E-Mail: pfarrei.ebern@bistum-wuerzburg.de

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Die beiden Journalistinnen Christine Cüppers und Ingrid Fusenig nehmen Pfarrbriefe unter die Lupe. Wer diesen kostenfreien Service von Pfarrbriefservice.de nutzen möchte, schickt am besten sowohl eine pdf-Datei des Pfarrbriefs an elfriede.klauer@pfarrbriefservice.de als auch die gedruckte Version per Post an Pfarrbriefservice.de, Team Pfarrbrief-Check, Haus Sankt Bruno, Promenade 37, 97437 Haßfurt. Jede Pfarrbriefredaktion erhält einen kostenfreien schriftlichen Prüfbericht, ausgewählte Beispiele werden nach Absprache online besprochen.

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