Die Titelseite

Kapitel 7.1

von Klaus Vellguth am 11.04.2023 - 11:08  

Informativer Titelkopf

Besonders wichtig ist die Titelseite. Sie wird den Leser stets begrüßen. Sie sollte deshalb freundlich wirken. Im Titelkopf enthält die Seite alle wichtigen Informationen, mit denen sich das Blatt beim Leser vorstellt: Name der Publikation, möglichst das Logo der Gemeinde, Absenderangabe (z.B. „Gemeindebrief der Pfarrei St. Johannes) und Erscheinungstermin. Auf einen Blick erfährt der Leser, mit wem er es zu tun hat, wenn er das Blatt in die Hand nimmt. Der Titelkopf darf etwa ein Fünftel der gesamten Titelseite beanspruchen.

Ein Name für das Blatt

Hitzige Diskussionen kommen meist bei der Wahl des Namens für den eigenen Pfarrbrief auf. „Gemeindebrief" oder „Pfarrbrief" ist eine, wenn auch nicht sehr spritzige, Möglichkeit. Manche Gemeinden wählen ein aussagekräftiges Symbol für ihre Publikation: Brücke, Glocke, Kompass, Zeitlupe .... Andere kommen eher sachlich daher: Forum, Dialog, Rundbrief, Rundblick, Mitteilungen, Kurier, Kirchenbote etc. In jedem Fall gilt: Bei der Titelgestaltung sollte eine flotte Schrift gewählt werden, um dem Blatt ein modernes Auftreten zu ermöglichen. Zu vermeiden sind in die Jahre gekommene Antiqua-Schriften.

Die Blicke auf sich ziehen

Der Rest der Titelseite muss nun so gestaltet werden, dass sie den Leser neugierig macht und ihn motiviert, in das Heft reinzuschauen. Wichtig ist zunächst einmal ein Blickfang, der auch „eye-catcher" genannt wird. Dies kann ein ungewöhnliches Foto sein. Bitte nicht in jeder Ausgabe die meist doch unspektakuläre Abbildung des Kirchengebäudes auf das Titelblatt bannen. Das Foto muss die Gefühle ansprechen. Suchen Sie jahreszeitlich passende Stimmungsbilder. Also lachende Kindergesichter, außergewöhnliche Naturfotos, Aktionsbilder aus dem Gemeindealltag, humoristische Abbildungen, Symbolfotos ... Gelegentlich kann auch statt Foto eine außergewöhnliche Illustration genutzt oder eine typografische Lösung gefunden werden. Die Kirchenzeitung für das Bistum Hamburg veröffentlichte zum Osterfest 1998 eine Titelseite, auf der inmitten von viel freier Fläche nur drei Worte untergebracht waren: „Er ist auferstanden." Diese starke Reduzierung verfehlte ihre Wirkung nicht. Die Titelseite saß. Und wurde als Positivbeispiel von dpa bundesweit präsentiert. Solch eine Lösung wird natürlich nur in Ausnahmefällen möglich sein. Doch sie zeigt, dass vieles auf der Titelseite erlaubt ist. Verboten ist nur eins: Langeweile. Die Redaktion muss genug Zeit einplanen, um diesen ersten Blickfang in Ruhe auszuwählen. Später wird er darüber entscheiden, ob der Leser sich vom Blatt direkt angesprochen fühlt.

Zum Heftbesuch einladen

Das optische Element zieht den Blick auf Ihr Heft und weckt Interesse. Der Titelkopf sagt dem Leser, was er in den Händen hält. Nun fehlt nur noch ein Titelelement, das den Betrachter animiert, das Heft auch wirklich aufzuschlagen. Illustrierte wuchern immer auf der Frontseite mit einer oder mehreren Geschichten, die der Leser im Heft findet. Bei Pfarrbriefen aber ist der Platz beschränkt, wenn es sich um Hefte im Format DIN A5 handelt. Trotzdem gibt es Publikationen, die auf die Themen im Heft aufmerksam machen. Wichtigstes Gebot dabei: Knapp und knackig formulieren. Je kürzer, desto besser. Und nicht zu viel auf die Titelseite quetschen. Ein spannend formulierter Verweis auf den Hauptbeitrag im Heft reicht völlig aus.

Text: Klaus Vellguth

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