Mein lieber Junge!

Was kann ich anderes tun, als dich um Verzeihung zu bitten?

Du hast eine schwere Aufgabe übernommen. Du kamst mit einer schweren Krankheit zu uns, und ich glaubte, aufgrund meiner Fehler und Schwächen dir kein würdiges Leben bereiten zu können. Trotzdem bin ich sicher, dass du das Leben geliebt hättest. Du hattest ein Recht auf dieses Leben, und ich habe dir dieses Recht verweigert. Darin besteht meine Schuld.

Du warst 21 Wochen lang bei mir, und du warst ein richtiger Mensch. Ich habe mit dir gesprochen, ich habe dich geboren wie meine anderen Kinder, und ich habe dich zu Grabe getragen. Auch fünf Jahre danach muss ich weinen, wenn ich von dir spreche.

Diese beiden werden mein Leben lang bei mir sein: die Trauer um dich und das Wissen um die Schuld. Es ist wichtig, dass sie da sind.

Mein liebes Kind, ich hoffe, dass du einen anderen Weg findest, dein Schicksal zu erleben. Ich liebe dich, und ich habe große Achtung vor dir.

aus: Gerda Palm: Jetzt bist du schon gegangen, Kind. Trauerbegleitung und heilende Rituale mit Eltern frühverstorbener Kinder. Don Bosco Verlag, 2001. www.palm-beratung.de;  www.pfarrbriefservice.de

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Das Schwerpunktthema für Oktober 2010

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Text: www.palm-beratung.de
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