Impulstexte für die Sonntagsevangelien im Juli 2024

Sonntag, 7. Juli

Vom Staunen

„Woher hat er das alles?“ –
Staunen ist der Anfang aller Philosophie.
Staunen ist der Anfang auch des Glaubens.
Die Menschen in Jesu Heimatstadt –
sie staunen!
So weit, so gut.

Sie staunen über die Weisheit,
die Jesus gegeben ist.
Doch schnell schütteln sie ihr Staunen ab
wie unwillkommene Wassertropfen.
Sie treten das Staunen aus
wie einen glimmenden Scheit.

„Leben nicht seine Schwestern hier unter uns?“
Da war nichts, da kann nichts sein.
Schließen wir besser die Türen.
Keine Wunder – kein Wunder!
Kann ich mich öffnen – dem Staunen –
den Tropfen, dem Windhauch, dem Feuer?

Dorothee Sandherr-Klemp (zu Mk 6,1b–6)
aus: Magnificat. Das Stundenbuch 07/2024, Verlag Butzon & Bercker, Kevelaer; www.magnificat.de In: Pfarrbriefservice.de

Sonntag, 14. Juli

Sich einmischen

Warum gibt es Menschen,
die sich nicht zuallererst
um sich selbst sorgen?
Die sich herausrufen lassen, anrühren, berühren?
Die Unrecht nicht erst dann schmerzt,
wenn es sie selbst trifft.

Amos schmerzt die Gewalttat.
Amos lässt sich berühren.
„Ich bin kein Prophet und kein Prophetenschüler,
sondern ich bin ein Viehhirte und veredle Maulbeerfeigen.
Aber der HERR hat mich hinter meiner Herde weggenommen
und zu mir gesagt: Geh und prophezeie meinem Volk Israel!“

Es gibt diese Menschen,
die einfach aufstehen.
Die auch solches Unrecht Unrecht nennen,
an das sich alle gewöhnt haben.
Nicht weil ein Herr sie gezwungen hätte,
sondern weil der HERR sie dazu befreit.

Dorothee Sandherr-Klemp (zu Am 7,12–15)
aus: Magnificat. Das Stundenbuch 07/2024, Verlag Butzon & Bercker, Kevelaer; www.magnificat.de In: Pfarrbriefservice.de

Sonntag, 21. Juli

Wir und ihr

Wir und ihr –
Männer, Frauen, Stände,
Berufene und Unberufene,
Privilegierte, Übergangene:
„Er kam und verkündete den Frieden.“

Wir und ihr –
die Spaltung
soll endlich ein Ende finden.
In Christus ist dieses Ende schon da:
„Denn er ist unser Friede.“

Wir und ihr –
getauft auf Christus,
geschwisterlich geeint in Christus,
weil er den Frieden schenkt –
„euch, den Fernen, und Frieden den Nahen“:
                           Uns!

Dorothee Sandherr-Klemp (zu Eph 2,13–18)
aus: Magnificat. Das Stundenbuch 07/2024, Verlag Butzon & Bercker, Kevelaer; www.magnificat.de In: Pfarrbriefservice.de

Sonntag, 28. Juli

Der allen Hunger stillt

Viel Gras gibt es dort,
für die Menschenmenge.
Ansonsten aber mangelt es an allem.

Jesus fühlt sich verantwortlich.
Jesus fühlt mit.
Jesus lebt aus der Fülle.

Philippus’ beunruhigende Einschätzung,
dass zweihundert Denare für den Brotkauf
niemals reichen, erreicht ihn nicht.

Wenn Jesus Mangel fühlt,
dann Mangel an Liebe:
Der Herzenshärte setzt er sein Leben entgegen.

– Da hatte ein Einziger keine Angst,
sein Leben mit uns zu teilen:
Das stillt allen Hunger, allen!

Dorothee Sandherr-Klemp (zu Joh 6,1–15)
aus: Magnificat. Das Stundenbuch 07/2024, Verlag Butzon & Bercker, Kevelaer; www.magnificat.de In: Pfarrbriefservice.de

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Text: Dorothee Sandherr-Klemp, aus: Magnificat. Das Stundenbuch 07/2024, Verlag Butzon & Bercker, Kevelaer; www.magnificat.de
In: Pfarrbriefservice.de