16 Punkte, die helfen können, mit der Trauer zu leben

Kurzfassung

1. Akzeptieren Sie die Trauer. Versuchen Sie nicht, „gefasst“ zu sein. Nehmen Sie sich Zeit zu weinen.

2. Reden Sie über Ihren Verlust. Teilen Sie Ihre Trauer innerhalb der Familie mit: versuchen Sie nicht, andere durch Schweigen zu schützen. Falls ein Freund Ihnen sagt: "Reiß dich zusammen", suchen Sie sich einen anderen Freund.

3. Beschäftigen Sie sich. Erledigen Sie eine sinnvolle Arbeit, die Ihre Gedanken in Anspruch nimmt. Vermeiden Sie jedoch hektische Aktivitäten.

4. Seien Sie gut zu sich selbst. Trauern kann Ihrer Gesundheit schaden.

5. Ernähren Sie sich richtig.

6. Treiben Sie Sport. Sport ist gut für Körper, Geist und Seele.

7. Versuchen Sie, angemessen mit Ihren Schuldgefühlen umzugehen. Glauben Sie daran: Sie haben sicherlich das Beste getan, was Sie machen konnten. Auch wenn Sie Fehler gemacht haben, sollten Sie lernen, sie zu akzeptieren; wir alle machen Fehler. Nur im Nachhinein kann man alles besser machen. Falls Sie überzeugt sind, dass Sie wirklich Schuld haben, sollten Sie vielleicht den Rat eines Psychologen oder eines Seelsorgers einholen. Es ist wichtig, dass Sie sich selber vergeben können oder Vergebung finden.

8. Akzeptieren Sie Ihr Verständnis von Tod, zumindest im Augenblick. Sie haben sich wahrscheinlich gefragt: "Warum"? und haben begonnen zu verstehen, dass Sie nie eine annehmbare Antwort darauf bekommen werden. Vielleicht haben Sie einen Ansatz zur Beantwortung der Sinnfrage gefunden. Verwenden Sie diesen Ansatz, dieses Verständnis. Leben Sie Ihre Fragen, dann werden Sie vielleicht eines Tages "in die Antwort hineinwachsen" (Rilke).

9. Schließen Sie sich einer Gruppe von Trauernden an.

10. Behalten Sie Kontakt zu alten Freunden. Sie werden selbst schnell erkennen, welche Menschen in Ihrer Umgebung für Sie jetzt wichtig sind. Hält dabei eine Freundschaft der Belastung nicht stand, so ist auch das ein Lernprozess, der zu Ihrer Trauerarbeit dazu gehört. Die Freundschaften, die bleiben, werden dafür umso intensiver werden und an Bedeutung in Ihrem Leben gewinnen.

11. Verschieben Sie wichtige Entscheidungen. Warten Sie, bevor Sie sich z.B. entschließen, Ihr Haus zu verkaufen oder Ihre Arbeitsstelle aufzugeben.

12. Führen Sie ein Tagebuch, wenn Sie gerne schreiben. Dadurch lernen Sie, Ihre Gefühle auszudrücken, ohne dass jemand das Gesagte auf die Goldwaage legt.

13. Verwandeln Sie Trauer in kreative Energie. Schreiben, malen oder töpfern Sie. Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, Gefühle auszudrücken.

14. Nutzen Sie Ihren Glauben. Auch wenn Sie nicht religiös orientiert sind, so kann doch das eine oder andere Kirchenlied, Bibelwort oder ein Psalm zum Thema Trauer sehr hilfreich sein. Wenn Ihnen der Zugang schwer fällt, so können Sie sich an aktive Mitglieder der Kirchengemeinde wenden (Pfarrer, Notfallseelsorger), um Unterstützung zu bekommen.

15. Suchen Sie gegebenenfalls fachlichen Beistand: Manchmal genügen schon einige Sitzungen mit einem erfahrenen Berater, einem Psychologen, Therapeuten oder Trauerbegleiter, um Hilfe zu erfahren, um wieder ein Stück weit zu "überleben".

16. Und vergessen Sie nie: So tief Ihre Trauer auch sein mag, Sie sind nicht allein. Andere haben dasselbe auch erlebt und werden Ihnen helfen, Ihre Last zu tragen, wenn Sie ihnen dies nur erlauben. Verweigern Sie sich nicht. Lehnen Sie das Angebot nicht ab; es gehört immer Mut dazu, Hilfe anzunehmen: aber - es gibt Hilfe für Sie!

„Mit Trauer leben“ von Amy Hillyard Jensen, amerikanischer Titel: HEALING GRIEF, Medic. Publishing Co. 1980. Langfassung unter: www.veid.de,  der Homepage des Bundesverbandes Verwaiste Eltern in Deutschland

http://www.veid.de/15_punkte.0.html  

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Das Schwerpunktthema für Oktober 2010

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Text: Amy Hillyard Jensen, www.veid.de
In: Pfarrbriefservice.de