"Wunderbare Chance, genauer hinzuhören"

Der Wortlaut der Bibel wurde neu übersetzt - Interview für den Pfarrbrief

von Markus Hauck / Elfriede Klauer am 16.11.2016 - 11:39  

Bischof Dr. Friedhelm Hofmann zeigt das erste Exemplar der neuen Einheitsübersetzung.

Zehn Jahre lang wurde daran gearbeitet, jetzt ist das Werk vollendet. Die neue Einheitsübersetzung der Bibel ist fertiggestellt, die Neuausgaben sollen ab Mitte Dezember im Buchhandel erhältlich sein. Ein Interview, das die Hintergründe erklärt, steht für einen Abdruck im Pfarrbrief bereit.

„Die revidierte Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift ist der biblische Wortlaut, wie er künftig im ganzen deutschen Sprachgebiet gelten wird“, sagte Bischof Dr. Friedhelm Hofmann, Vorsitzender der Liturgiekommission der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), bei der Präsentation auf der Herbst-Vollversammlung der Bischöfe in Fulda.

Bischof em. Dr. Joachim Wanke (Erfurt), der langjährige Vorsitzende des Leitungsgremiums für die Revision, hob hervor, dass verständliche Sprache und wissenschaftliche Genauigkeit die Einheitsübersetzung von Anfang an ausgezeichnet hätte. „Viel Vertrautes bleibt, und einiges wird uns ungewohnt vorkommen – eine wunderbare Chance, dass wir wieder genauer hinhören und Gottes Wort neu an uns heranlassen“, hob Bischof Wanke hervor. Sprache sei nicht statisch und die Bibelwissenschaften schliefen nicht.

Einige bedeutsame Änderungen

Dr. Katrin Brockmöller, Geschäftsführende Direktorin des Katholischen Bibelwerks, nannte bei der Präsentation die neue Einheitsübersetzung ein gelungenes Beispiel, „wie die Lektüre der Gläubigen, die wissenschaftliche Bearbeitung sowie Verkündigungsauftrag und Liturgie der Kirche zusammenspielen“. Sie trug einige Änderungen vor, die bedeutsam seien. Im Römerbrief 16,7 zum Beispiel fließe bei der neuen Übersetzung die textkritische Erkenntnis ein, dass Paulus nicht einen Junias, sondern die herausragende Apostelin Junia grüße. Und in Exodus 3,14 offenbare sich Gott mit „Ich bin der ich bin“. „Das lässt jetzt mehr Raum für die Offenheit und Unverfügbarkeit in dieser Aussage und wird nicht mehr mit ‚Ich bin der ich-bin-da‘ vereinfacht.“

Interview für den Pfarrbrief

Für Pfarrbriefleserinnen und –leser, die mehr erfahren möchten, steht ein Interview zum Abdruck im Pfarrbrief zur Verfügung, das das stadtgottes-Magazin der Steyler Missionare mit Theologie-Professor Egbert Ballhorn geführt hat, der die Psalmen neu übersetzt hat. Sie finden es weiter unten zum Herunterladen.

Interview mit Prof. Ballhorn zur neuen Einheitsübersetzung

von

Christina Brunner, www.stadtgottes.de

Fehler korrigieren, neue Worte finden – die neue Einheitsübersetzung der Bibel orientiert sich stark an den hebräischen und griechischen Urtexten. Professor Dr. Egbert Ballhorn hat die Psalmen neu übertragen, er findet: Die Schönheit der alten Texte wird jetzt deutlicher.

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