Mit Geld die Welt retten

Kirchlich orientiert: Im Bistum Augsburg unterstützt eine Genossenschaft nachhaltige Energieprojekte

von Karl-Georg Michel am 23.03.2018 - 10:33

Dr. Thomas Wienhardt. (Foto: privat)

Eigentlich ist die Idee nichts Neues: Um ein großes Ziel zu erreichen, bietet es sich an, sich zusammenzuschließen, um so gemeinsam besser voranzukommen. Diesen Gedanken hatten auch Dr. Thomas Wienhardt, Gemeindeentwickler im Bistum Augsburg, und seine Mitstreiter. Am Anfang stand das Ziel, aus christlicher Überzeugung heraus etwas für die Bewahrung der Schöpfung zu tun. Herausgekommen ist dann am Ende eine eingetragene Genossenschaft: die EnergieVISION eG.

„Wir haben uns zunächst überlegt, wie wir Pfarreien bei uns im Dekanat Neuburg bei ihrem Engagement für die Umwelt helfen können“, blickt Thomas Wienhardt zurück. „2012 haben wir dann unsere Genossenschaft gegründet.“ Von Anfang an sei es dabei darum gegangen, Pfarreien und anderen kirchlichen Einrichtungen zu helfen, nachhaltige Energieprojekte zu realisieren.

Der Gedanke, dabei Dienstleister zu sein, ist dem Pastoralreferenten sehr wichtig. Bietet zum Beispiel eine Kirchenverwaltung das Dach einer Kita, eines Pfarrheims oder Pfarrhauses für die Erzeugung von Solarstrom an, übernimmt die Genossenschaft alle dafür nötigen Schritte: Projektierung und Finanzierung ebenso wie Umsetzung und Betrieb. 

Zehn Projekte seien in den vergangenen Jahren von der EnergieVISION im Bistum umgesetzt worden, weitere seien in Planung. „Und wir überlegen“, berichtet Dr. Wienhardt, „nicht nur in Photovoltaikanlagen zu investieren, sondern auch in andere regenerative Energien, etwa Blockheizkraftwerke oder in Energie aus Wind und Wasser.“

All dies setzt natürlich eine entsprechende Zahl an Genossen voraus. „Momentan sind wir 67.“ Wienhardt muss es wissen. Denn er ist neben seiner Tätigkeit für das Bistum auch Vorstandsvorsitzender der Genossenschaft. Die Mindestbeteiligung liege bei 500 Euro für einen Anteil, insgesamt seien inzwischen für rund 330.000 Euro Anteile ausgegeben worden. Die investierte Summe der einzelnen Projekte belaufe sich bislang auf 850.000 Euro. 

Wichtig ist dem Vorstandsvorsitzenden dabei der Hinweis auf den kirchlichen Bezug. „Dem sollten sich unsere Mitglieder schon verbunden fühlen“, betont er. Selbstverständlich könnten deshalb kirchliche Einrichtungen wie Kirchenverwaltungen Anteile zeichnen. Die Genossenschaft sehe in ihrer Satzung zudem vor, bis zu 25 Prozent des Überschusses für kirchliche und soziale Projekte zur Verfügung zu stellen.

Traumhafte Dividenden könne er den Anteilseignern nicht versprechen. „Aber uns geht es ja auch um etwas Ideelles, um eine Vision“, ist Wienhardt überzeugt. Die Rendite habe für das Geschäftsjahr 2016 1,5 Prozent betragen, für 2015 seien 1,75 Prozent ausgeschüttet worden.

Die EnergieVISION eG wird vom Genossenschaftsverband Bayern geprüft. Weitere Informationen gibt es auf den Seiten der Genossenschaft.  

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