Einladung zu einer originellen „Sternwanderung“

Geprüft: Pfarr-Magazin „GemeinSinn“ der katholischen Kirche in Wesseling

von Christine Cüppers am 23.02.2024 - 05:55  

Titelseite Pfarrmagazin „GemeinSinn”, Weihnachten 2023

Sterne gehen immer! Das kommt einem in den Sinn, wenn man die Advents- und Weihnachtsausgabe des Pfarrmagazins aus Wesseling in die Hand nimmt. Inzwischen ist Februar, und ja, die Gottesdienst- und sonstigen Terminhinweise haben ihre Aktualität verloren. Aber alle anderen Beiträge sind nach wie vor lesenswert und anregend. Das Magazin, so schreibt Chefredakteurin Maschamay Poßekel im Vorwort, lade ein zu einer „Sternwanderung“.

„Sternstunden im Leben“ gibt es eben nicht nur um Weihnachten herum. Die frohe Botschaft gilt es, jeden Tag zum Leuchten zu bringen. Zeitlos spannend sind die Antworten des Astrophysikers Heino Falcke rund um „himmlische Entdeckungen“. Und die Arbeit der Malteser bleibt über das Fest hinaus ebenso interessant wie die „Fun Facts zum Thema Astronomie“. Damit hält der erste „GemeinSinn“ das gegebene Versprechen und zeigt „Sternstunden“ weit über Advent und Weihnachten hinaus.

Titel

Was fällt auf dieser Titelseite eigentlich als erstes auf? Das ist wirklich schwer zu sagen. Es ist wohl das stimmige Ganze, das sofort aufmerksam und neugierig macht. Da sind die leuchtenden Sterne auf dem Titelbild und als Hinweis auf das Schwerpunktthema – passend zum Erscheinungszeitraum, aber eben auch darüber hinaus. Dann lässt der originelle Magazin-Name aufhorchen: „GemeinSinn“ sagt vieles aus über die Kirche in Wesseling, über das, was hier Programm ist oder zumindest sein soll. Drittens sind da noch die inhaltlichen „Appetithappen“. Diese drei kurzen Themen-Anreißer laden ein, den Inhalt zu erforschen und sich gleich auf die Reise in den Pfarrbrief zu begeben. Und genau das alles sind die Aufgaben einer guten Titelseite. 

Kath. Kirchengemeinde Wesseling

Bild 1

Kath. Kirchengemeinde Wesseling

Bild 2

Kath. Kirchengemeinde Wesseling

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Kath. Kirchengemeinde Wesseling

Bild 4

Kath. Kirchengemeinde Wesseling

Bild 5

Gelungen

Bild 1: Ausgehend vom Malteserkreuz, das „an einen Stern erinnert“, wird auf vier Seiten die wertvolle Arbeit des örtlichen ehrenamtlichen Teams in seinen vielfältigen Facetten dargestellt. Eine spannend zu lesende und ausgesprochen informativ gestaltete Reportage, die eine Gruppierung aus der Pfarrei in den Blick rückt. Menschen, die sich für andere engagieren und wichtige Aufgaben übernehmen. Dieser Einsatz wird nicht nur lebendig und ansprechend beschrieben, sondern auch optisch einladend präsentiert: Das freigestellte „sprechende“ Foto auf dieser Beispielseite ist ebenso ein „Hingucker“ wie der Infokasten. Zwischenüberschriften gliedern und „portionieren“ den umfangreichen Text. So bleibt der Leser dabei, wird mitgenommen.

Bild 2: Auch diese astronomischen „Fun Facts“ werden originell präsentiert und laden zum Staunen und Lernen ein. Allein die Idee, in Zusammenhang mit dem „Sternen-Thema“ solch spannendes Wissen über das Weltall anzubieten, verdient ein dickes Lob. Die optische Gestaltung dieser Hintergründe trägt maßgeblich dazu bei, dass sie wahrgenommen und aufmerksam gelesen werden.

Bild 3: Hier schließt sich gleich eine weitere originelle Idee zum Schwerpunkt-Thema an, die eindeutig erkennen lässt, wie intensiv sich das Redaktionsteam offensichtlich mit der Gestaltung des Magazins beschäftigt. Der Transfer von den Himmelskörpern auf die „Sternstunden im Leben“ ist spitze! Und die Idee der Straßenumfrage das berühmte i-Tüpfelchen. Die Beiträge in Wort und Bild wecken die Neugier der Leser, geben persönliche Zeugnisse wieder und laden zudem zum Nachdenken über eigene „Sternstunden“ ein – rund um Weihnachten und über das ganze Jahr hinweg.

Bild 4: Auf dieser Beispiel-Seite geht es vor allem um das Stichwort „Kommunikation“. Diese Kernaufgabe des Pfarrbriefs auch richtig und gut wahrzunehmen, ist gar nicht so einfach. Schließlich gilt es ja, auch die „Nicht-Insider“, also die Menschen anzusprechen und „mitzunehmen“, die nicht regelmäßig in die Kirche gehen, trotzdem aber etwas vom Gemeindeleben erfahren sollen und oft auch wollen. Da ist es ganz wichtig und sehr wertvoll, die Informationsquellen übersichtlich zu präsentieren. Mit dieser ansprechenden Übersicht über die „Hilfsmittel“ ist es richtig einfach, über die Magazin-Lektüre auch gleich weiter im Internet zu stöbern.

Bild 5: Und hier ein weiteres wertvolles Service-Angebot an die Magazin-Leser: Die wichtigen Kontaktdaten zu den Seelsorgerinnen und Seelsorgern in der Pfarrei sowie zu den Pfarrbüros sind übersichtlich und gut nutzbar präsentiert. Oft bleibt es bei dieser Auflistung von Namen, Telefonnummern und E-Mail-Adressen – was auf jeden Fall schon ein guter Service ist. Besser aber wird dieser, wenn die Hauptamtlichen auch Gesicht(er) bekommen. Wie sehen sie eigentlich aus, die Pastoralreferentin, der Pfarrvikar? Die sympathischen Menschen auf dem Foto laden doch dazu ein, sie auf der Straße einfach mal anzusprechen oder sich eben auch mit Sorgen und Kummer vertrauensvoll an sie zu wenden. 

Kath. Kirchengemeinde Wesseling

Bild 6

Kath. Kirchengemeinde Wesseling

Bild 7

Kath. Kirchengemeinde Wesseling

Bild 8

Ausbaufähig

Zugegeben: Bei einem Produkt, das von der ersten bis zur letzten Seite professionell und nach allen Regeln der Kunst gestaltet ist, fällt es schwer, noch etwas zu kritisieren. Die folgenden Hinweise sind daher als „Meckern auf hohem Niveau“ zu werten.

Bild 6+7: Auf Seite 8 und 9 sind unter der Kopfzeile „Termine“ die kleinen Überschriften orange und kursiv gesetzt, wie auch im übrigen Magazin. Soweit, so gut. Zusätzlich wird hier aber mit Unterstreichungen gearbeitet. Dieses Relikt aus der Zeit der Schreibmaschine ist in der Typografie inzwischen verpönt. Die Lesbarkeit des Textes wird – insbesondere bei kleineren Schriftgrößen – erschwert, weil die „Unterlängen“ (oder „Unterschneidungen“) von Buchstaben wie „g“, „j“, „p“, „q“ und „y“ durchquert werden. Zudem kennen die Menschen inzwischen die Unterstreichung aus dem Internet als optisches Signal, mit dem Hyperlinks angezeigt werden, was ja bei einem gedruckten Medium nicht der Fall ist. Dies könnte den einen oder anderen Leser verwirren.

Bild 8: Generell fällt positiv auf, dass auf fast allen Seiten mit erklärenden Bildunterschriften gearbeitet wird. Unschön wirkt es allerdings, wenn diese direkt ins Bild platziert sind. Das spart zwar kostbaren Platz, kann aber die visuelle Klarheit beeinträchtigen und den Betrachter davon ablenken, das Bild selbst in seiner Gesamtheit wahrzunehmen. Außerdem kann Text, der über ein Bild gelegt wird, je nach Hintergrund nur schwer lesbar sein. Eine separate Platzierung der Bildunterschrift dient der besseren Lesbarkeit und hilft, den Fokus auf das Bild zu lenken und gleichzeitig den Text als ergänzende Information zu präsentieren. 

Hinweis: Aus datenschutzrechtlichen Gründen sind Gesichter und Namen auf den gezeigten Beispielseiten teilweise unkenntlich gemacht.

Allgemeine Informationen

  • Erscheinungsweise: zweimal im Jahr jeweils als Sommer- und Winterausgabe
  • Auflage: 19.000 Exemplare 
  • Umfang: 32 Seiten 
  • Format: Din A4
  • Verteilung: durch den Werbekurier in alle Haushalte 
  • Kontakt zur Redaktion: Pastoralbüro Wesseling, Bonner Straße 11, 50389 Wesseling, E-Mail: gemeinsinn@kkiw.de

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Die beiden Journalistinnen Christine Cüppers und Ingrid Fusenig nehmen Pfarrbriefe unter die Lupe. Wer diesen kostenfreien Service von Pfarrbriefservice.de nutzen möchte, schickt am besten sowohl eine pdf-Datei des Pfarrbriefs an elfriede.klauer@pfarrbriefservice.de als auch die gedruckte Version per Post an Pfarrbriefservice.de, Team Pfarrbrief-Check, Haus Sankt Bruno, Promenade 37, 97437 Haßfurt. Jede Pfarrbriefredaktion erhält einen kostenfreien schriftlichen Prüfbericht, ausgewählte Beispiele werden nach Absprache online besprochen.

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