„Neue Herausforderungen brauchen neue Antworten.“ Zu dieser Erkenntnis kommen derzeit so einige Kirchengemeinden, die von Zusammenlegungen, Neu- oder Umstrukturierungen betroffen sind. Eine dieser Herausforderungen betrifft die Art der Kommunikation in der neuen Struktur. In der Gemeinschaft der Gemeinden (kurz GdG) Korschenbroich haben sich Menschen viele Gedanken um dieses Thema gemacht und dann den Aufbruch gewagt. Ein Unterfangen, das sich auf jeden Fall gelohnt hat.
Dieser Aufbruch bezieht sich auf den Abschied von bisherigen Pfarr- und Gemeindebriefen. Entstanden ist ein neues, ansprechendes Magazin für die gesamte GdG. Weil der Aufbruch ein großer war, haben die Redaktionsmitglieder sich entschlossen, dies deutlich zu machen. Sie haben dem neuen Magazin den Namen „aufbruch“ gegeben. Denn: Kommunikation in Pfarrgemeinden ist und bleibt immer ein Aufbruch zu neuen Formen, Möglichkeiten und vor allem zu neuen Menschen.
Titelseite
Es ist die erste Ausgabe des neuen Pfarr-Magazins, die ganz dem Aufbruch in die neue Gemeinschaft der Gemeinden und deren Kommunikation mit- und untereinander gewidmet ist. Dieser Aufbruch drückt sich sowohl im gut gewählten Magazin-Namen als auch im Titelfoto aus: Der alte Teer ist aufgebrochen und macht Platz für ein neues, noch winziges, aber schon ausgesprochen lebendiges Pflänzchen. Dass dieses genauerer Betrachtung lohnt, das machen die inhaltlichen „Appetithappen“ unter dem Foto deutlich. Sie weisen hin auf Beiträge, die die Redaktion dem Leser besonders empfiehlt. So ist die Neugier geweckt und der Weg ins Magazin und in die Lektüre geöffnet.
Gelungen
Bild 1: Der Aufbruch in Korschenbroich bezieht sich nicht nur auf das Zusammenwachsen von Gemeinden und die neue Art, miteinander im Gespräch zu sein. In dem Zusammenhang regt die Redaktion an, sich Gedanken rund um das Thema zu machen. „Was fällt Ihnen zum Thema Aufbruch ein?“ So ist der Leser direkt angesprochen und zum Nachdenken eingeladen. Gemeindereferent Lentz hat sich die Gedanken schon gemacht und aufgeschrieben, was ihm durch den Kopf ging. Gedanken und Anregungen, denen der Leser folgen und die er weiterdenken kann. Impulse also für jeden, der sich darauf einlassen mag.
Bild 2: Um persönliche Eindrücke von Aufbrüchen geht es auch in diesem Beitrag. Pilger berichten nach ihrer Fußwallfahrt nach Trier zum Grab des Apostels Matthias, was sie vorher gedacht, unterwegs erlebt und im Nachhinein reflektiert haben. Als Interview mit fünf „Erstpilgern aus den letzten Jahren“ liest sich dieser Beitrag sehr interessant, spannend und abwechslungsreich. Wer dann neugierig geworden ist oder Lust auf Pilgern bekommen hat, kann sich gleich weiter informieren. Entsprechende Adressen liefert die Redaktion in einem grün unterlegten Info-Teil.
Bild 3: Die Premieren-Ausgabe des Pfarr-Magazins ist rechtzeitig vor Ostern erschienen. Und so ist das bedeutende Fest ebenfalls ein Schwerpunktthema in Sachen Aufbruch. Der „Mutter aller Messen“, der Osternacht widmet sich ein Beitrag, der die Bedeutung und Symbolik dieses Gottesdienstes darstellt. Das geschieht allerdings nicht, wie meist üblich, in einem sachlich-fachlich formulierten Text. Nein, hier befragt die Redaktion Pfarrer Zimmermann rund um die Osternacht und ihre Zeichen, über Besonderheiten in Korschenbroich und auch über die persönlichen Eindrücke und Empfindungen. Auch hierzu gibt es dann am Ende des Interviews die Daten für die Osternachtfeier vor Ort. So stellt der Beitrag eine ideale Mischung aus Information, Service und Lesestoff dar.
Bild 4: Neben den Aufbrüchen von Menschen in den Gemeinden und der GdG selber ist der Redaktion der Blick über die eigenen Kirchtürme hinaus wichtig. Und so widmet sich ein Beitrag dem Thema Klimawandel. Der Autor stellt dar, was die beiden Päpste Benedikt XVI. und Franziskus dazu sagen. Und er stellt einige Möglichkeiten vor, wie jeder Leser zu Müllvermeidung und Klimaschutz beitragen kann. Über diese Anregungen hinaus werden die Leser ganz konkret angesprochen und eingeladen, ihre eigenen Ideen mitzuteilen. Wertvoll wäre an dieser Stelle allerdings eine Anschrift, an die diese Vorschläge geliefert werden können. Ansonsten aber eine gute Idee, mit den Lesern in Kontakt und Austausch zu kommen. Wer auf dieser reinen Text-Seite ein Bild vermisst, findet es großformatig im Heft auf der Nachbarseite. Der Textbeitrag läuft über zwei Seiten.
Ausbaufähig
Bild 5: Von einem erfolgreichen Aufbruch erzählt der Beitrag über die Seniorenwallfahrt der St.-Matthias-Bruderschaft Korschenbroich. Anschaulich und auch mutmachend wird über Anregungen und Fragen, Zweifel und Wagen berichtet. Und dazu gibt es ein Foto, das unterstreichen könnte, wie gut es war, den Aufbruch angegangen zu sein. Wenn es denn groß genug wäre, dieses Foto, dann würde der Leser sicher frohe Gesichter zufriedener Senioren-Pilger erkennen können. Leider ist das aber reine Spekulation. Das Bild ist viel zu winzig, im Grunde ist kein Mensch zu erkennen und damit der Aussagewert minimal. Außerdem fehlt, wie bei den meisten Fotos im Magazin, die Bildunterschrift. Aber dazu gleich mehr.
Bild 6: Was für eine schöne Idee! Gemeinden schließen sich zu einer Gemeinschaft zusammen, die Räte und Vertretungen treffen sich und beschließen, als äußeres Zeichen ihres gemeinsamen Weges ins Neue einen Apfelbaum zu pflanzen. Er wird in Zukunft erzählen von diesem Aufbruch und dem ernsthaften Bestreben aller Aktiven, das Neue zu wagen und gut anzugehen. Ansprechend und berührend wird über die Pflanzaktion in Wort und Bild berichtet. Hier sind die Bilder zwar in angemessener Größe gedruckt. Aber es fehlen die Unterzeilen! Nur wer bisher aufmerksam gelesen und hingeschaut hat, kann zuordnen, dass der Herr oben am kahlen Baum wohl Gemeindereferent Lentz ist. Aber dann? Was ist passiert mit dem Baum? Wer werkelt da? Und wer sind die Menschen unten auf dem Foto? Fragen, die ganz schnell beantwortet wären, gäbe es die unverzichtbare Bildunterzeile, die BUZ.
Bild 7: Manfred Schmitz ist seit 15 Jahren als Gemeindereferent in Korschenbroich tätig. Und er ist Seelsorger in der Niederrheinklinik. Eine Aufgabe, über die er im Interview viel zu berichten hat. Optisch störend wirken dabei allerdings die kursiv gesetzten Antworten. Dieser Schriftwechsel kann und soll vermieden werden. Aber Moment mal: Was haben Fotos von Baumrinden und von einer offenbar renovierungsbedürftigen Wohnung mit Klinikseelsorge zu tun? An diesem Beitrag wird ganz besonders deutlich, dass Bildunterzeilen nicht „so aus Quatsch“ unter Fotos gehören, sondern ein Muss sind. Lobenswerterweise hat die Redaktion wenigstens zu jedem Bild den Urheber-Hinweis veröffentlicht. Darüber hinaus muss wenigstens eine Zeile über, unter oder neben jedem Foto benennen, was auf dem Bild zu sehen ist. Und hier wäre der Hinweis auf den Bezug zum Text mehr als hilfreich.
Allgemeine Informationen:
- Erscheinungsweise: vorläufig zweimal im Jahr zu Ostern und Weihnachten
- Auflage: derzeit 10.000 Exemplare
- Umfang: 40 Seiten
- Format: DIN A4
- Verteilung: durch ehrenamtliche Helfer an alle Haushalte, zusätzlich einige Exemplare für auswärtige Gottesdienstbesucher in der Kirche Kontakt zur Redaktion: Gemeinschaft der Gemeinden Korschenbroich, Kirchplatz 3, 41352 Korschenbroich, E-Mail: aufbruch@gdg-korschenbroich.de