„Gemeinsam unterwegs“ sind die Menschen in den Kirchengemeinden Vaihingen und Eberdingen, die eine Seelsorgeeinheit bilden. Davon erzählt der Gemeindebrief. Er berichtet über viele Beispiele von gemeinsamen Unternehmungen und Veranstaltungen in der großen Einheit, aber auch in den einzelnen Gemeinden.
Schade nur, dass diese Termine meist schon gewesen sind. Die Fahrten und Ausflüge, Vorträge und Feiern liegen zum Teil schon fast ein halbes Jahr zurück. Viel spannender wären da doch die Blicke nach vorne: Was haben die Minis vor in den nächsten Monaten? Warum sind sie überhaupt so eifrig bei der Sache? Was motiviert heute noch, im Kirchengemeinderat mitzuwirken? Und was sind mögliche Themen, die für das demnächst zu wählende Gremium auf der Agenda stehen? Kurze Interviews, Portraits von engagierten Menschen und Ausblicke auf das künftige Gemeindeleben wecken Neugier und machen die Pfarrbrief-Lektüre interessant.
Titelseite
Optisch fällt diese Titelseite grundsätzlich positiv ins Auge. Die farbliche und auch grafische Gestaltung spricht an. Statt des gewohnten Titelfotos bietet das Leitwort Gedanken passend zur Adventszeit und regt zum Nach- und Weiterdenken an. Wenig leserfreundlich ist allerdings, dass es mitten im Satz abbricht und man die Fortsetzung auf Seite 2 fast ein wenig suchen muss. Die Titelzeile des Hefts erhält zudem gegenüber dem Text zu wenig Gewicht. Sie könnte grafisch deutlicher hervorgehoben sein. Ein Beispiel dafür findet sich nebenstehend.
Wertvoll gerade für Nicht-Insider oder Neubürger in der Seelsorgeeinheit wären darüber hinaus zwei kurze Erläuterungen zum Kreuz und dem Fenster, die auf der Titelseite zu sehen sind. Stammen die Fotos aus den Hauptkirchen? Haben die Objekte eine besondere Bedeutung für die Gemeinde?
Gelungen
Bild 1: Das Thema des Machtmissbrauchs in der katholischen Kirche bewegt. Auch und gerade die Leser von Pfarrbriefen dürfen von diesem Medium Informationen und Antworten erwarten. Deshalb verdient nicht nur die Initiative von Pfarrer Böck und seinen Mitstreitern zum Verfassen der Selbstverpflichtungserklärung Respekt. Wertvoll und wichtig ist es auch, darüber im Gemeindebrief zu berichten. So erhält das schwierige Thema eine Transparenz. Die Leser erfahren, dass Priester sich um strukturelle Veränderungen bemühen und selber Ideen entwickeln.
Bild 2: Auf jeweils zwei Seiten stellen die „Wegweiser durch St. Antonius und St. Paulus“ wesentliche Einrichtungen und Ansprechpartner vor. Die Kontaktdaten zu den Pfarrämtern, zu den Seelsorgeteams sowie die Öffnungszeiten der Pfarrbüros sind hier auf einen Blick zu finden. Darüber hinaus werden Probentermine und Ansprechpartner von Chören ebenso genannt wie die Kontaktpersonen von Gruppierungen. Zu ergänzen wären noch die Orte, an denen die Treffen stattfinden. Aber schon jetzt sind diese Seiten ein guter Service, mit dem sich Kenner und Neulinge gut informieren können.
Bild 3: Kurz, knapp, aber vollständig – so ist die Terminvorschau für Ende 2019 und das erste Halbjahr 2020 präsentiert. Natürlich sind hier noch längst nicht alle Termine erfasst, die bis Juni stattfinden werden. Aber die Leser erfahren frühzeitig, welche Highlights sie sich schon mal in den Kalender eintragen können. Schade, dass dieser Terminplan nur für einen Teil der Seelsorgeeinheit erstellt wurde. Er sollte unbedingt erweitert und für die gesamte Einheit veröffentlicht werden. Und er sollte den Hinweis enthalten, wo und wie Interessierte sich über aktuelle Termine, Veranstaltungen und Nachrichten informieren können.
Ausbaufähig
Bild 4: Natürlich müssen sie mitgeteilt werden, die offiziellen Informationen zur anstehenden Wahl des Kirchengemeinderates. Natürlich ist es immer schwierig, solch offizielle Verlautbarungen ansprechend zu präsentieren. Aber dies ist sicher keine gute Variante, Menschen zum Mitmachen und Engagieren zu motivieren. Geeigneter wären zum Beispiel zwei bis drei kurze Portraits von bisherigen Kirchengemeinderatsmitgliedern, die in drei Fragen und Antworten über ihre Motivation, die für sie wichtigste Entscheidung und eventuell das Interesse zum Weitermachen berichten. Im günstigsten Fall gibt es dazu noch Portraitfotos, damit die Leser auch wissen, wie das Gesicht zu den Antworten ausschaut. Solche Beiträge werden gerne gelesen und wirken gleichzeitig oftmals anregend und motivierend, eigenes Engagement zu entdecken.
Bild 5: In doppeltem Sinne irritierend kommt diese Seite daher: Sie steht links neben dem Beitrag über den Ausflug des Kirchenchores ins Donautal. Aber Moment mal, diese Fotos haben doch mit dem Kirchenchor nichts zu tun, oder? Nein, natürlich nicht! Sie gehören zum Text der vorherigen Seite über das Ministranten-Wochenende. Allerdings lässt die Bildauswahl etwas zu wünschen übrig. Und weil dann auch noch die Bildunterschriften fehlen, kann außer den Teilnehmern und Insidern wohl kaum jemand etwas mit den Fotos anfangen. Die sind nicht wirklich aussagekräftig und zu klein. Auf jeden Fall fehlen – wie übrigens im gesamten Gemeindebrief - die erläuternden Sätze, was denn auf den Bildern zu sehen ist.
Bild 6: Die Teilnehmer des Kirchenchor-Ausflugs haben sicherlich einen schönen, bereichernden Tag erlebt. Selbstverständlich kann darüber auch im Gemeindebrief berichtet werden. Das sollte aber möglichst zeitnah und möglichst kurz mit einem Foto und ein paar Zeilen Bildunterschrift geschehen. Für den Gemeindebrief-Leser wäre es viel interessanter zu erfahren, was den Chor zurzeit bewegt. Schön zu lesen wäre z.B. auch, wer denn als Sänger am längsten dabei ist oder wer der jüngste ist. Die sollten persönlich portraitiert werden und könnten damit gleich Mitgliederwerbung betreiben.
Allgemeine Informationen:
- Erscheinungsweise: dreimal im Jahr zum Advent, zu Ostern und im Sommer
- Auflage: 4500 Exemplare
- Umfang: 60 Seiten
- Format: DIN A 4
- Verteilung: an alle kath. Haushalte der Seelsorgeeinheit (2 Kirchengemeinden) durch ehrenamtliche Helfer, Auslage in den kath. Kirchen und teilweise in öffentlichen Räumen (Verwaltungsstellen der Stadt Vaihingen)
- Kontakt zur Redaktion: Seelsorgeeinheit Vaihingen-Eberdingen, Heilig-Kreuz-Straße 45, 71665 Vaihingen, E-Mail: stantonius.vaihingen-enz@drs.de